Pressesprecher Heiko Volz gibt auch mal den Kapitän für die Neckar-Personen-Schifffahrt. Foto: Andreas Engelhard Foto:  

Heiko Volz, Pressesprecher des Neckar-Käpt’n, über die Wetterkapriolen während der Dreharbeiten zur „Soko Stuttgart“-Folge „Mord an Bord“, die am Donnerstag, 6. Januar, 18 Uhr, im ZDF läuft.

Stuttgart - Eigentlich wollten drei Soko-Stuttgart-Ermittler an Bord eines Neckarschiffs den Tag genießen – doch dann taucht unter Deck eine Leiche auf.

Herr Volz, die nächste „Soko Stuttgart“-Folge spielt auf einem Ihrer Neckarschiffe und heißt „Mord an Bord“. Ist das nicht geschäftsschädigend?

Überhaupt nicht. Auf dem Neckar wird ja viel gestorben, aber das weiß kaum jemand. Erst 2020 hat Mona Frick den Krimi „Tod auf dem Neckar“ herausgebracht, in Anlehnung an „Tod auf dem Nil“. Nein, ganz im Ernst: Die Leute kennen uns und wissen, dass sie bei uns auf dem Schiff gut aufgehoben sind.

Sie selbst schlüpfen für Kinder gern in die Rolle des Piratenkapitäns Neckarschreck. Sind Sie im Krimi zu sehen?

Nein, leider nicht, der Kapitän spielt da kaum eine Rolle. Und Piraten schon gar nicht. Aber Leute aus unserer Bordcrew sind als Komparsen zu sehen.

Würde es Sie reizen, wie der Schauspieler Wolfgang Neuss einen Skandal auszulösen und uns den Mörder zu verraten?

Nein, selbst wenn ich das wollte, könnte ich das nicht. Ich kenne zwar die Rahmenhandlung und war anfangs auch ein bissle als Ideenlieferant dabei. Aber das komplette Drehbuch von Frank Kayan ist mir nicht bekannt. Ich weiß nur, dass drei der Soko-Ermittler zufällig gerade an Bord sind, als auf dem Schiff ein Mord geschieht. Der Clou ist, dass sie nun als verdeckte Ermittler dem Täter auf die Spur kommen und den Fall lösen sollen – und zwar bevor das Schiff anlegt. Aber selbst wenn ich den Mörder wüsste, würde ich natürlich nichts verraten.

Was können Sie verraten, ohne den Spaß verderben?

Zum Beispiel, dass auf drei unserer Schiffen gedreht wurde. Die meisten Szenen spielen auf der „Weinkönigin“, die für den Film zur „Neckarkönigin“ wurde. Auf der „Wilhelma“ wurde gedreht, weil die den coolsten Maschinenraum hat. Und der Dreh in einem kleinen Büro ging in der „Bad Cannstatt“ über die Bühne. Aber das merkt kein Mensch, weil da die Passagiere in diese Bereiche eh nicht hinkommen.

Manche Leute, wird gemunkelt, stellen ihre Wohnung gern für Filmaufnahmen zur Verfügung, weil die hinterher wieder schön hergerichtet wird.

Den Hintergedanken hatten wir nicht, weil unsere Schiffe erst auf Vordermann gebracht wurden. Aber ein paar Umbauten waren schon nötig – und wenn es nur der Schriftzug der „Weinkönigin“ war. Das Bild unserer Meerjungfrau wurde für die Dreharbeiten durch eine Krake ersetzt. Was nicht schlimm ist. Habe mir sagen lassen, dass es im Neckar keine Meerjungfrauen gibt.

Und Kraken?

Da müsste ich mal nachschauen. Auf dem Freideck wollten die Fernsehleute ein Sonnenplane abbauen. Aber davon hat uns der Vorbesitzer des Schiffs abgeraten, weil man dafür keine Ersatzteile bekommt, sollte dabei was kaputtgehen. Aber die Sonne war eher nicht das Problem.

Sondern?

Wegen heftigen Unwettern und Starkregen mussten die Dreharbeiten im vergangenen Sommer für einige Tage eingestellt werden. Außerdem war der Neckar danach für die Schifffahrt gesperrt. Das Tolle ist ja, dass das Schiff fährt. Ich bin gespannt, was man von unserer schönen Neckaratmosphäre dabei mitbekommt.

Sie schreiben selbst Bücher. Hätte Sie ein Krimi nicht gereizt?

Nein, das ist nicht mein Ding, auch wenn ich gern Krimis schaue oder lese. Dazu kenne ich mich mit Polizeiarbeit zu wenig aus. Skripte für Werbedrehs habe ich schon etliche gemacht, aber das ist was anderes. Mein Genre sind „Äffle & Pferdle“ und hintersinnige Kinderbücher.