Waschen, legen, fotografiert werden: Promifriseur Udo Walz als Salonkunde in der „Soko Stuttgart“ mit (von links) Sylta Fee Wegmann, Ursula Karven und Barbara Becker. Klicken Sie sich durch die Bildergalerie. Foto: Leif Piechowski

Vierte Staffel von „Soko Stuttgart“: ZDF stellt bei Dreh im Heusteigviertel die neue Kommissarin vor.

Stuttgart - Sie hat nie eine Schauspielschule besucht, doch bei ihr fragt keiner danach: Sylta Fee Wegmann, 25, ist die neue Ermittlerin der „Soko Stuttgart“. Unterm Fernsehturm gehen die Morde nie aus. Dank toller Quoten dreht das ZDF jetzt die vierte Staffel - mit Gaststars wie Barbara Becker und Udo Walz.

Wer errät die Stadt? Gesucht wird der Name einer „florierenden Metropole mit südlichem Flair“, die über ein „spannendes soziales, wirtschaftliches und kulturelles Spektrum“ verfügt und obendrein noch „ein attraktives Umland“ besitzt.

Ja ja, so-so-ko!

Richtig, die Stadt heißt Stuttgart!

Die hymnisch lobenden Zitate stammen von der ZDF-Webseite. Seit November 2009 wird im Zweiten donnerstags um 18.05 Uhr die „Soko Stuttgart“ gesendet. Die Quoten sind auf einen Marktanteil von 20 Prozent im Schnitt gestiegen. Kein Wunder, dass in dieser direkten Konkurrenz Thomas Gottschalk mit seinem Vorabendflop in der ARD keine Chance gehabt hat. Etwa viermal so viele Zuschauer wie den Thommy wollen Kriminalhauptkommissarin Martina Seiffert alias Astrid M. Fünderich sehen. Den Erfolg erklärt die 49-Jährige so: „Wir haben gute Fälle, einen hochwertigen Look und sind alle mit Herz und Kompetenz dabei.“

Worauf das ZDF besonders stolz ist: Der Stuttgarter Spross der „Soko“-Familie erreicht überdurchschnittlich viele junge Zuschauer. Den Marktanteil bei 14- bis 49-Jährigen habe man auf 11,2 Prozent steigern können, was bei einem Sender mit einem Durchschnittsalter von 60 plus als großer Erfolg gilt. Damit das Publikum relativ jung bleibt, geht eine 25-jährige Berlinerin als neues, festes „Soko“-Mitglied ins Rennen. Sylta Fee Wegmann, die bekannt wurde als Praktikantin im Münchner „Tatort“, löst die blondhaarige Nina Gnädig ab, die nach vier Jahren als Kommissarin Anna Badosi aussteigen wollte..

„Auch ich bin ehrgeizig wie die Nelly – aber leider nur halb so mutig“

Kienzle, gestatten Nelly Kienzle – so heißt die neue Kommissarsanwärterin, die ihren ersten Auftritt in der Serie am 27. September mit der Folge „Blutige Diamanten“ hat. Die auf Miss Titty getrimmte „Soko“-Blondine wird ersetzt von einem rothaarigen Energiebündel, das bei der Präsentation vor der Presse am Mittwoch auf der gesperrten Heusteigstraße gleich mal ein lautes und energisches „Hallo“ den etwa 30 Fotografen zurief. Sylta Fee Wegmann soll ihre Rolle, so sagt sie selbst, „ein bisschen spielen wie ein kleiner Pitbull“, also energiegeladen, angstfrei und mitunter verbissen.

Die 25-Jährige lebt in Berlin, hat Realabschluss („Ich hätte gern Abi, aber ich kann Mathe einfach nicht“) und beschreibt sich selbst so: „Auch ich bin ehrgeizig wie die Nelly – aber leider nur halb so mutig.“ Im Februar war sie als Praktikantin beim Münchner „Tatort“ zu sehen – und schon ist’s vorbei. Denn von München wechselt sie nun nach Stuttgart, von der ARD ins ZDF.

In ihrem ersten „Soko“-Fall, bei dem es um einen ermordeten Juwelier geht, spielt noch Vorgängerin Anna Badosi alias Nina Gnädig mit. Wie wird sie ihre Rolle beenden? Wird sie sterben? Werden andere sterben? Oder wird sie ihren Kommissarberuf an den Nagel hängen? Die Fernsehzuschauer sollen es erst am 27. September erfahren.

Letzter Drehtag im Friseursalon von Fabien Bayer im Heusteigviertel

Was wir jetzt schon verraten dürfen: Im ewigen Bemühen des ZDF, berühmte Gaststars zur „Soko Stuttgart“ zu lotsen, stehen nun Barbara Becker, Ursula Karven und Udo Walz vor der Kamera. Die Promis sollen für ein großes Medienecho sorgen. Dies dürfte gelingen, wie der Andrang der Fotografen bewiesen hat. Am Mittwoch war letzter Drehtag im Friseursalon von Fabien Bayer im Heusteigviertel, der im ZDF zum Studio Anja Garcia wird. Barbara Becker, die wohl ihr ganz Leben lang lesen muss, sie sei die „Ex von Boris“, spielt die Chefin des Salons, die in Ulm geborene Schauspielerin Ursula Karven ihre Assistentin. „Babs scheucht mit die ganze Zeit rum“, so beschreibt Karven ihre Rolle. Verkehrte Welt: Starfriseur Udo Walz mimt einen Stammkunden der beiden.

Der 68-Jährige ist schwarz gekleidet wie ein britischer Lord und trägt schwer an Ketten und Ringen. Noch hat er keine Räume gefunden, um in Stuttgart eine Friseur-Filiale zu eröffnen, sagt er, aber er suche weiterhin.

Auf der Suche ist auch Brigitte Hofmann, die für die „Soko“ Komparsen auswählt. Für vier Folgen brauche man 250 Statisten. Dabei sein ist alles: Für einen Tag Arbeit gibt es lediglich 55 Euro plus Verpflegung. Bewerbungen per E-Mail an info@bcasted.de.