Der Aktion „Engel in Stuttgart“ in der Fritz-Elsas-Straße 44 sollen in den sozialen Medien Flügel wachsen. Foto: Martin Haar

In Stuttgart machen Engel Station – und sei es nur an Hauswänden. So wie am Haus 44 der Evangelischen Jugend in der Fritz-Elsas-Straße 44. Ziel der Aktion ist, dass andere Jugendliche die Engelsflügel fotografieren und schließlich unter dem Hashtag #engelinstuttgart posten.

Stuttgart - Gibt es Engel? Jeder, der eine heiklen Situation unbeschadet überstanden hat, kennt nur eine Antwort: „Klar, meinen Schutzengel!“ Und wer in diesen Tagen am Haus 44 der Evangelischen Jugend in der Fritz-Elsas-Straße 44 vorbei spaziert, wird zumindest die Flügel eines Engels entdecken.

Unter Anleitung von Graffiti-Künstler David Oloff haben dort Jugendliche die Hausfassade grundiert und schließlich mit dem Symbol himmlischer Macht bemalt. Ziel der Aktion ist, dass andere Jugendliche die aufgemalten Engelsflügel fotografieren und schließlich unter dem Hashtag #engelinstuttgart auf den verschiedenen sozialen Medien posten.

Eingebettet ist diese Kunstaktion in die ökumenische Jahresaktion „Engel in Stuttgart“, die seit Februar läuft und noch bis Ende November geht. Organisatoren des Gemeinschaftsprojekts sind die beiden Jugendkirchen, Evangelische Jugendkirche Stuttgart und katholisches jugendpastorales Zentrum YouCh, sowie das Katholische Schulpastoral Stuttgart.

Impulse für die Sinn- und Werteorientierung

„Mit unserem Projekt Engel in Stuttgart wollen wir in kreativer und fantasievoller Weise auf Spurensuche dieser himmlischen Wesen gehen“, erklärt Jugendpfarrer Matthias Rumm. Denn Engel würden den Alltag der Menschen stärker beeinflussen, als mancher denke. Dies komme nicht nur in den Redewendungen wie „Du bist ein Engel!“ oder bei dem gern verwendeten Taufspruch „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen (Psalm 91,11)“ vor. Laut Rumm begegnen einem die Engel auch in der Literatur, in Popsongs – oder wie jetzt in Stadtmitte an Hauswänden. „Wir wollen Kindern und Jugendlichen Impulse für ihre Sinn- und Werteorientierung geben. Dabei sollen Lebensthemen wie das Bedürfnis nach Nähe, nach Halt in schwierigen Situationen, Optimismus und Lebensfreude angesprochen werden“, sagt Rumm. Ein Blick in verschiedene Weltreligionen, in die Bibel, in Lyrik, Kunst und Popkultur könne da durchaus sinnstiftende Antworten geben, so der Jugendpfarrer. Auch auf Fragen wie: „Wie kann ich ein Engel für andere sein?“ Oder als Ausdruck der Verwunderung, wenn man eine brenzlige Situation ganz unbeschadet überstanden hat.