Auf den Campingplätzen in Geislingen, Hohenstadt und Westerheim schwindet die Geduld, nachdem im Zuge der Corona-Krise die Anlagen vor Wochen geschlossen wurden. Nun fiebern Betreiber und Dauercamper einer Öffnung entgegen.
Kreis Göppingen - In Baden-Württemberg soll es am Montag, 18. Mai, wieder mit der Außengastronomie losgehen und auch der Betrieb auf Campingplätzen darf wieder starten. In Geislingen, Hohenstadt und Westerheim ist die Vorfreude bei den Betreibern der Campingplätze nach wochenlanger Schließung groß.
Es ist still Anfang Mai auf dem Campingplatz in Geislingen, wo sonst meist Geselligkeit vorherrscht: Auch im Längental wurde Mitte März aufgrund des Risikos die Schließung des Campingplatzes angeordnet. Eine finanzielle Herausforderung für den Verein Fünf-Täler-Camping Geislingen, der den mehr als 50 Jahre bestehenden Platz seit Februar 2014 betreibt: „Strom, Telefon, Grundsteuer, Versicherung, Pacht – die Fixkosten bleiben“, erklärt der Vorsitzende Rainer Stuhler. Doch ein Aus drohe nicht: „Es ist nicht so, dass wir am Hungertuch nagen.“ Dass die Campingplätze wieder öffnen dürfen, erwartet man im Längental mit Freude: „Wir gehen davon aus, dass der Betrieb bald wieder läuft“, sagt Stuhler. Der Tourismus ist stillgelegt; Dauercamper dürfen normalerweise ganzjährig, momentan nur zur Pflege ihrer Parzelle, auf den Platz, Übernachtungen sind nicht erlaubt.
Für Juni und Juli gibt es schon Reservierungen
Die Vorbereitungen auf die Wiedereröffnung sind im Gange, der Kiosk wird „geputzt und gestriegelt“, die Terrasse wird wieder bestuhlt und – das größte Projekt – der Innenbereich des Waschraums wurde komplett erneuert, berichtet der Vereinsvorsitzende: Die Elektronik wurde ausgetauscht, der Raum neu verputzt und gefliest sowie LED-Sparlampen eingebaut.
Außer den Dauercampern erwartet Stuhler auch touristische Übernachtungsgäste, hauptsächlich Stammgäste, die unter anderem aus Bayern kommen. Für Juni und Juli seien bereits einige Reservierungen eingegangen: „Den Leuten gefällt es, Ausflüge und Wanderungen zu machen“, weiß der Verantwortliche. Löwenpfade und Aussichtspunkte in Geislingen wie die Burgruine Helfenstein, der Ödenturm und das Ostlandkreuz sind nur einige beliebte Ziele. Aufgrund der Corona-Verordnung müssen auch Campingplatzbetreiber mit Einschränkungen rechnen: „Wir beachten die Vorschriften des Ordnungsamts“, betont Stuhler.
Zurzeit müssen die Camper den Platz am Abend verlassen
Im Waldpark Hohenstadt ist die Anspannung nach der Zwangspause groß: „Wir konnten nichts planen, weil die Landesregierung nichts rausgelassen hat – das ist fatal“, beklagt Eigentümer Axel Röhm, der sich Informationen etwa zum Öffnungsdatum frühzeitiger gewünscht hätte. Bei den etwa 100 Dauercampern mache sich Ungeduld breit, da für viele der Campingplatz auf der Alb der Hauptaufenthaltsort sei und sie dort nun bloß tagsüber bleiben dürfen: „Die Camper verstehen das nicht und ich auch nicht“, sagt Röhm. Einige drohten schon, ihre Miete auszusetzen. Der Verantwortliche dreht jeden Abend eine Runde über den Platz, um so manchen widerwilligen Camper zum Verlassen des Waldparks zu bewegen. Die meisten Gäste hielten sich aber an die Regeln, betont der Eigentümer.
Dabei ließen sich im Freien Corona-Regeln, wie etwa der Mindestabstand, leicht einhalten, meint der Campingplatzbetreiber. Vorkehrungen zum Infektionsschutz habe man bereits an der Rezeption und in den Sanitäranlagen getroffen. „Wir können von jetzt auf nachher loslegen“, sagt Röhm im Hinblick auf eine baldige Wiedereröffnung.
Aufgrund der Reisewarnung hofft man auf viele Besucher
Touristen machen im Waldpark Hohenstadt laut Röhm etwa 50 Prozent des Umsatzes aus. Die Hoffnung auf einen „Run auf die Campingbranche“ durch Reisende aus Deutschland ist aufgrund der weltweiten Reisewarnung groß. So könne man die durch die Corona-Krise bedingten „ordentlichen Umsatzeinbußen“ möglicherweise kompensieren.
Nachdem das „komplette Ostergeschäft“ weggefallen ist und zahlreiche Übernachtungen storniert wurden, hofft man nun auch beim Alb-Camping Westerheim auf einen großen Andrang ab der Wiedereröffnung und vor allem über Pfingsten. Man rechne mit so einer „Flut an Reservierungen“ für touristische Übernachtungen, dass man „mit Sicherheit nicht jede Anfrage positiv beantworten“ könne, berichtet Elmar Thanner. Der Betriebsleiter meint: „Die Sehnsucht rauszukommen ist größer als die Angst vor dem Virus.“ Auf dem Campingplatz in Westerheim werden außer dem Zeltangebot auch mobile Häuser und weitere Einrichtungen vermietet.
Die Dauercamper zeigen Verständnis für die Situation
Die mehr als 750 Dauercamper zeigen laut Thanner viel Verständnis für die Situation und hielten sich an die Regeln: „Die Leute waren froh, dass sie überhaupt wieder auf den Platz dürfen – vor allem bei dem guten Wetter.“ Der Zuspruch der Stammgäste an die Betreiber sei groß gewesen.
Um die Ausbreitung des Coronavirus weiter einzudämmen, werden auch in Westerheim „strengste Auflagen“ gelten, betont der Betriebsleiter. Einen Großteil der Voraussetzungen erfülle man bereits, nachdem im Herbst 2019 in der Anlage unter anderem kontaktlose Seifen- und Desinfektionsmittelspender eingerichtet wurden, erklärt Thanner: „Das kommt uns zugute.“ Zwischen den einzelnen Parzellen seien zudem ohnehin zwei Meter Abstand im Sinne des Infektionsschutzes. Wann die Campinggäste den Swimmingpool wieder nutzen können, ist noch ungewiss. Das Land schreibt vor, „Angebote mit gemeinschaftlicher Nutzung“ vorerst nicht zu öffnen.
Es ist still Anfang Mai auf dem Campingplatz in Geislingen, wo sonst meist Geselligkeit vorherrscht: Auch im Längental wurde Mitte März aufgrund des Risikos die Schließung des Campingplatzes angeordnet. Eine finanzielle Herausforderung für den Verein Fünf-Täler-Camping Geislingen, der den mehr als 50 Jahre bestehenden Platz seit Februar 2014 betreibt: „Strom, Telefon, Grundsteuer, Versicherung, Pacht – die Fixkosten bleiben“, erklärt der Vorsitzende Rainer Stuhler. Doch ein Aus drohe nicht: „Es ist nicht so, dass wir am Hungertuch nagen.“ Dass die Campingplätze wieder öffnen dürfen, erwartet man im Längental mit Freude: „Wir gehen davon aus, dass der Betrieb bald wieder läuft“, sagt Stuhler. Der Tourismus ist stillgelegt; Dauercamper dürfen normalerweise ganzjährig, momentan nur zur Pflege ihrer Parzelle, auf den Platz, Übernachtungen sind nicht erlaubt.
Für Juni und Juli gibt es schon Reservierungen
Die Vorbereitungen auf die Wiedereröffnung sind im Gange, der Kiosk wird „geputzt und gestriegelt“, die Terrasse wird wieder bestuhlt und – das größte Projekt – der Innenbereich des Waschraums wurde komplett erneuert, berichtet der Vereinsvorsitzende: Die Elektronik wurde ausgetauscht, der Raum neu verputzt und gefliest sowie LED-Sparlampen eingebaut.
Außer den Dauercampern erwartet Stuhler auch touristische Übernachtungsgäste, hauptsächlich Stammgäste, die unter anderem aus Bayern kommen. Für Juni und Juli seien bereits einige Reservierungen eingegangen: „Den Leuten gefällt es, Ausflüge und Wanderungen zu machen“, weiß der Verantwortliche. Löwenpfade und Aussichtspunkte in Geislingen wie die Burgruine Helfenstein, der Ödenturm und das Ostlandkreuz sind nur einige beliebte Ziele. Aufgrund der Corona-Verordnung müssen auch Campingplatzbetreiber mit Einschränkungen rechnen: „Wir beachten die Vorschriften des Ordnungsamts“, betont Stuhler.
Zurzeit müssen die Camper den Platz am Abend verlassen
Im Waldpark Hohenstadt ist die Anspannung nach der Zwangspause groß: „Wir konnten nichts planen, weil die Landesregierung nichts rausgelassen hat – das ist fatal“, beklagt Eigentümer Axel Röhm, der sich Informationen etwa zum Öffnungsdatum frühzeitiger gewünscht hätte. Bei den etwa 100 Dauercampern mache sich Ungeduld breit, da für viele der Campingplatz auf der Alb der Hauptaufenthaltsort sei und sie dort nun bloß tagsüber bleiben dürfen: „Die Camper verstehen das nicht und ich auch nicht“, sagt Röhm. Einige drohten schon, ihre Miete auszusetzen. Der Verantwortliche dreht jeden Abend eine Runde über den Platz, um so manchen widerwilligen Camper zum Verlassen des Waldparks zu bewegen. Die meisten Gäste hielten sich aber an die Regeln, betont der Eigentümer.
Dabei ließen sich im Freien Corona-Regeln, wie etwa der Mindestabstand, leicht einhalten, meint der Campingplatzbetreiber. Vorkehrungen zum Infektionsschutz habe man bereits an der Rezeption und in den Sanitäranlagen getroffen. „Wir können von jetzt auf nachher loslegen“, sagt Röhm im Hinblick auf eine baldige Wiedereröffnung.
Aufgrund der Reisewarnung hofft man auf viele Besucher
Touristen machen im Waldpark Hohenstadt laut Röhm etwa 50 Prozent des Umsatzes aus. Die Hoffnung auf einen „Run auf die Campingbranche“ durch Reisende aus Deutschland ist aufgrund der weltweiten Reisewarnung groß. So könne man die durch die Corona-Krise bedingten „ordentlichen Umsatzeinbußen“ möglicherweise kompensieren.
Nachdem das „komplette Ostergeschäft“ weggefallen ist und zahlreiche Übernachtungen storniert wurden, hofft man nun auch beim Alb-Camping Westerheim auf einen großen Andrang ab der Wiedereröffnung und vor allem über Pfingsten. Man rechne mit so einer „Flut an Reservierungen“ für touristische Übernachtungen, dass man „mit Sicherheit nicht jede Anfrage positiv beantworten“ könne, berichtet Elmar Thanner. Der Betriebsleiter meint: „Die Sehnsucht rauszukommen ist größer als die Angst vor dem Virus.“ Auf dem Campingplatz in Westerheim werden außer dem Zeltangebot auch mobile Häuser und weitere Einrichtungen vermietet.
Die Dauercamper zeigen Verständnis für die Situation
Die mehr als 750 Dauercamper zeigen laut Thanner viel Verständnis für die Situation und hielten sich an die Regeln: „Die Leute waren froh, dass sie überhaupt wieder auf den Platz dürfen – vor allem bei dem guten Wetter.“ Der Zuspruch der Stammgäste an die Betreiber sei groß gewesen.
Um die Ausbreitung des Coronavirus weiter einzudämmen, werden auch in Westerheim „strengste Auflagen“ gelten, betont der Betriebsleiter. Einen Großteil der Voraussetzungen erfülle man bereits, nachdem im Herbst 2019 in der Anlage unter anderem kontaktlose Seifen- und Desinfektionsmittelspender eingerichtet wurden, erklärt Thanner: „Das kommt uns zugute.“ Zwischen den einzelnen Parzellen seien zudem ohnehin zwei Meter Abstand im Sinne des Infektionsschutzes. Wann die Campinggäste den Swimmingpool wieder nutzen können, ist noch ungewiss. Das Land schreibt vor, „Angebote mit gemeinschaftlicher Nutzung“ vorerst nicht zu öffnen.