Wer gewinnt und wer verliert in der Gewitterlotterie? Und wann endet die Hitzewelle?
Gewitter stehen bevor, aber keiner weiß, wo genau.
„Während der eine im Sonnenschein sitzt, geht einige Kilometer weiter die Welt unter, weil Wassermassen vom Himmel stürzen. Selbst wenige Stunden vor dem Ereignis ist nicht zu sagen, welche es genau trifft, der Zufall spielt eine entscheidende Rolle, ähnlich wie beim Losziehen“, sagt Meteorologe Thore Hansen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.
Mittwoch: Schwitzen bei Schwüle
Das geht schon am Mittwoch (31. Juli) los. Bei Höchstwerten von bis zu 35 Grad im Zusammenspiel mit teils großer Schwüle ist erst mal überall Schwitzen angesagt.
„In der Mitte und vor allem im Süden gibt es aber auch den ein oder anderen, der ein ‚Gewitterlos‘ gezogen hat, ohne es bereits zu wissen“, erklärt Hansen. „Örtlich wird es heftig zur Sache gehen, vor allem heftiger Starkregen wird neben Sturmböen lokal für Probleme sorgen.“
Donnerstag: Weniger Wärmebelastung
Am Donnerstag (1. August) geht es im Grunde so weiter: „Erneut sind im Norden nur „Sonnenlose“ in der Verlosung, im Süden und der Mitte dagegen finden sich wieder einige nasse Lose im Topf.“ Örtlich erwartet der DWD erneut heftigen Starkregen, der in kurzer Zeit Keller und Unterführungen unter Wasser setzen kann.
Entspannung gibt es dagegen in Sachen Wärmebelastung: Die Luft bleibt es zwar sehr feucht im Süden und der Mitte. Mit Werten zwischen 26 und 31 Grad, im Norden auch darunter, wird es aber nicht mehr ganz so heiß.
Freitag: Hitzewelle geht zu Ende
Der Freitag (2. August) bringt ein nochmals niedrigeres Temperaturniveau. Mit verbreitet 23 bis 28 Grad endet die Hitzewelle. Nicht enden werden dagegen die Schauer und Gewitter im Süden. Das geringere Temperaturniveau entzieht ihnen aber etwas Energie, die Unwettergefahr ist deutlich geringer als an den Vortagen. Am freundlichsten ist es dann im Westen des Landes.
Info: Wie entsteht ein Sommergewitter?
Ursache
Bei einem Sommergewitter steigt feuchte Luft am Boden, die von der Sonne aufgeheizt wird, nach oben. Die wärmere Luft kühlt langsam ab und bildet in mehreren Kilometern Höhe hoch aufgetürmte Wolken. Es bilden sich Eiskristalle und Wassertropfen, aus denen sich schließlich eine Gewitterwolke bildet. Innerhalb der Wolken entstehen elektrische Spannungen, die sich kurzschlussartig entladen. Die Folge: Es blitzt und kracht am Himmel.
Blitze
Die aufsteigenden Wassertröpfchen stoßen mit den schon vorhandenen Tropfen in der Atmosphäre aneinander. So entsteht eine elektrische Spannung. Überschreitet sie eine bestimmte Schwelle, kommt es zu einem gigantischen Kurzschluss. Der Blitz entlädt sich innerhalb der Wolke oder zwischen Wolke und Boden.
Donner
Bei einem Blitz können in Sekundenbruchteilen Temperaturen von bis zu 30 000 Grad Celsius entstehen. Die Luft erhitzt sich und dehnt sich explosionsartig aus. Je nach Entfernung hört man ein Grummeln oder lautes Krachen. Da der Schall langsamer ist als das Licht, kann man aus dem Abstand von Blitz und Donner die Entfernung des Gewitters abschätzen. Vergehen drei Sekunden ist das Unwetter etwa einen Kilometer entfernt.
Hagel
Voraussetzung für Hagel sind Gewitterwolken. Diese bilden sich, wenn zwischen der Luft direkt über dem Boden und der Atmosphäre ein großer Temperaturunterschied herrscht – also vor allem im Sommer, wenn die Sonne den Erdboden erwärmt. Während wir unten schwitzen, herrschen in bis zu elf Kilometern Höhe eisige Minusgrade. Dadurch können sich innerhalb der Wolke starke Aufwinde bilden, die entscheidend für die Entstehung von Hagel sind.