Landtagspräsidentin Muhterem Aras freut sich auf Spaziergänge mit ihrem Vater und mit Freunden. Foto: dpa

Frohe Ostern! Viele Gründe gibt’s, sich auf die Feiertage zu freuen, auch wenn Corona seit über einem Jahr der Spielverderber ist. Wir haben Stuttgarter Promis befragt, wie schön sie es sich machen.

Stuttgart - Ostern 2021 – dies sollte das Licht am Horizont der Pandemie werden. An Weihnachten, als kaum was ging, dachten wir, spätestens zum Fest der Auferstehung Jesu Christi wird ein bisschen Normalität drin sein.

Doch die Fastenzeit, die uns das Corona-Virus abverlangt, ist noch lange nicht vorbei. Jetzt ist der Sommer die neue Hoffnung – aber auch Ostern 2021 muss nicht so traurig werden, wie dies Kontaktbeschränkungen, Reiseverbote im eigenen Land und steigende Inzidenzen verheißen.

„Genießen wir, was vor der Haustüre liegt“

„Corona hat uns eines gelehrt: kleine Dinge sind ganz groß, wenn man sie wertschätzen kann“, sagt Bestseller-Autorin Gaby Hauptmann. Ihre Vorfreude ist enorm: „Das Wetter am Ostersonntag soll strahlend schön sein – also genießen wir, was vor der Haustüre liegt. Rausgehen, sich bewegen, sich über die erwachende Natur freuen. Ich nehme ein Buch, platziere meinen Liegestuhl und genieße die Zeit für mich.“

Der Künstler Tim Bengel ist happy mit sich allein: „Ich werde mich im Atelier einschließen, neue Werke kreieren und ab und zu mal einen Spaziergang im Wald machen.“ Kabarettist Christoph Sonntag hat mit seinen vier Kindern einen „ausgeklügelten Schichtplan“ ausgearbeitet, um seine Mutter an Ostermontag zu besuchen, wenn sie 87 Jahre alt wird. „Die Pandemie hat keiner bestellt, keiner hat eine Schuld daran, da müssen wir einfach alle zusammen durch“ sagt er. Wenn ihn alles nervt, „schnapp ich mir die Rosenschere“.

Die Füenf geben Streaming-Konzert an Karsamstag

Auch Ex-Nationalkeeper Timo Hildebrand hat an Ostermontag Geburtstag (er wird 42) und freut sich über den Frühling: „Die Hoffnung überwiegt, dass mit dem warmen Wetter Lockerungen kommen.“

Der Unternehmer und Ex-Südwestbank-Chef Wolfgang Kuhn sagt, unabhängig von Wetter und Ostereier-Suchen helfe ein „gut gefüllter Weinkeller“ immer. Streamingdienste zur Unterstützung von Künstlern werde er „ausgiebig nutzen“.

So ein Online-Konzert gibt die A-Cappella-Band Die Füenf an Karsamstag. „Um den Gefrusteten einen freudigen Abend zu bereiten, übertragen wir ,Buenos Aires – das Oster-Streaming’ aus dem Kulturhaus Schwanen in Waiblingen über www.fuenf.com“, berichtet Sänger Christian Langer. An den folgenden Feiertagen will er sich „erholen und Kräfte sammeln für weitere Monate des Nichtstuns, des Wartens und Träumens von Konzerten mit echtem Publikum!“ Gesamtmetallchef Stefan Wolf fährt mit seinem Partner Kevin Tarte nach Bielefeld, wo der Musicalstar an Karsamstag das Streaming-Konzert „Guys sing Dolls – Ladies sing Gentlemen“ gibt.

Worauf sich die Landtagspräsidentin freut

Mit Ostern 2021 verbindet Landtagspräsidentin Muhterem Aras zweierlei: „Zum einen, dass Kirchen durch ihre Gottesdienste – unter Einhaltung der Corona-Regeln – vor allem Menschen, die alleine sind und stark unter der Pandemie leiden, Zuversicht geben. Zum anderen, dass über digitale Formate auch andere Zielgruppen erreicht werden.“ An Ostern will sie die „Natur in unserem schönen Land genießen“. Sie werde sich Zeit für die Familie nehmen, mit dem Vater oder Freunden spazieren gehen. Überzeugt ist sie, „mit Stärke und Zusammenhalt schaffen wir es durch die Pandemie.“

CDU-Kreischef und MdB Stefan Kaufmann freut sich, dass seine Schwiegermutter an Ostersonntag ihren zweiten Impftermin hat. Dies gibt ihm Hoffnung, „dass bald wieder ein Leben ohne Einschränkungen möglich sein wird“. Bis dahin müsse man viel telefonieren, sich digital austauschen, „auch wenn uns das allen nach einem Jahr Corona schwerfällt.“

OB Nopper sieht Anlass zum „vorsichtigen Optimismus“

Georg Bruder, Anchor der SWR-Fernsehnachrichten, gelangt in der Pandemie zu der schönen Erkenntnis, „dass wir gar nicht viel brauchen, um entspannte Stunden zu verbringen“. Seine Highlights: „Eine Lastenradtour mit den Kindern, ein Picknick auf einer ruhigen Wiese oder eine kleine Schatzsuche im Wald – abseits der beliebten Pfade und antizyklisch.“ Für seine Kinder sei sowieso nur eines wichtig: Kommt der Osterhase trotz Corona? „Ich bin sicher“, sagt Bruder, „er wird auch in diesem Jahr ein ruhiges Plätzchen finden, zur Not im Hinterhof im Westen.“

OBFrank Nopper setzt „im Angesicht des Osterfeuers auf Mut und Zuversicht“. Da die Test- und Impfoffensive voranschreite, bestehe Anlass zum „vorsichtigen Optimismus“, findet er. Das Stadtoberhaupt will an Ostersonntag „in aller Herrgottsfrühe einen Oster-Gottesdienst im Freien besuchen, im Garten mit der Familie Ostereier verstecken und suchen“. Am Abend wird eine Fernsehturmflasche vom Weingut der Stadt Stuttgart geköpft, ein Geschenk zur OB-Wahl.

Die Bukovsek-Brüder haben eine Dornenkrone geflochten

Der Artist Martin Bukovsek und sein Bruder Stefan Bukovsek vom Staatstheater Stuttgart (mit Philipp Bukovsek sind sie eineiige Drillinge und zusammen exakt 150 Jahre alt) haben für ihre Installation zur Verdeckung des Kreuzes in der Kirche Christus König im Stadtteil Vaihingen sieben Stunden lang eine 19 Kilo schwere Dornenkrone geflochten, sich blutige Finger dabei geholt und sich in das Leiden von Jesus Christus hineingefühlt. „Es war wie eine Meditation“, sagt Stefan Bukovsek. Die Brüder dachten an Corona, wie seit der Antike ein Kranz auf Pflanzen genannt wird. Ostern ist das Fest der Hoffnung, das Leben siegt über den Tod. Corona steht für das Leiden, das irgendwann überwunden ist. Frohe Ostern!