Magnus Carlsen (27), der jüngste Schachweltmeister aller Zeiten, verfügt über echte Superhirn-Qualitäten. Foto: AFP

Im Gehirn von Savants oder Inselbegabten ist Platz für ganze Bibliotheken, doch viele von ihnen sind autistisch und auf Hilfe angewiesen. Schlummern in jedem von uns solche genialen Fähigkeiten?

Nijmegen/Stuttgart - Sie kennen sicher den Spruch: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Oder: „Übung macht den Meister“. Lehrer sagen das gerne zu ihren Schülern, um ihnen klar zu machen, dass man üben, üben, üben muss, um schlau zu werden.

Noch niemand ist als Intelligenzbestie auf die Welt gekommen. Intelligent zu sein und über eine entsprechende kognitive, das heißt denkerische Leistungsfähigkeit zu verfügen ist nützlich. Aber Intelligenz ist nur die Grundlage für Wissen. Eine Art Werkzeugkasten des Gehirns. Damit man ein schlaues Köpfchen wird, muss man sein graue Zellen andauernd trainieren.

Auch Schachweltmeister müssen üben

Wie das geht zeigt Magnus Carlsen. Der 27-jährige Norweger ist der jüngste Schachweltmeister aller Zeiten. Carlsen sieht sich selbst als ganz normalen jungen Mann, der beim Einkauf im Supermarkt immer einen Zettel mitnehmen muss, weil er sonst die Hälfte vergisst. Beim Schach aber kann er sich tausende Züge und Partien merken und augenblicklich in seinem Kopf abrufen. Wie er das macht? Ganz einfach: durch Training. Nebenbei ist er natürlich superbegabt.

Super-Gedächtnis ist erlernbar

Was macht ein Gehirn zum Superhirn? Kann man sein geistiges Potenzial erheblich steigern? Wie machen es Superhirne, dass sie so schlau sind? Martin Dresler und andere Hirnforscher von der Radboud University in Nijmegen (Niederlanden) sind diesen Fragen nachgegangen. Sie haben für ihre Studie „Mnemonic Training“ 23 der weltbesten Gedächtnissportler und 51 Durchschnittsmenschen untersucht, die den Superhirnen hinsichtlich Intelligenzquotient und Bildungsgrad ebenbürtig waren.