Der Mann der Spiele von Paris: Snoop Dogg gibt auf den Zuschauerrängen alles. Foto: IMAGO/Beautiful Sports/Tom Bloch/IMAGO/TT/Henryk Montgomery/Imago/USA TODAY Network

Das amerikanische Olympiateam hat einen prominenten Edelfan in Paris: Snoop Dogg bringt die gute Laune auf die Ränge. Und er scheint sich immer noch zu steigern.

Es ist die große bunte Snoop-Show in Paris: Der US-Rapper Snoop Dogg macht aus den Olympischen Spielen in der französischen Hauptstadt sein ganz eigenes Spektakel. Fotografen suchen bei allen Wettbewerben die Tribünen nach dem 52-Jährigen ab, denn seine fantasievollen Fanoutfits sind längst ein Phänomen dieser Spiele.

Snoop Dogg ist nicht nur zum Vergnügen in Paris. Er hat beim US-Sender NBC sein eigenes Olympia-Format. Schon vor drei Jahren, bei den Olympischen Spielen von Tokio, wurde seine Show zum Publikumshit. Teil der Performance als NBCs „Special Correspondent“ sind die Outfits des Rappers, der mit bürgerlichem Namen Calvin Cordozar Broadus Jr. heißt.

In die steckt Snoop Dogg besonders viel Liebe zum Detail. Der bisherige Höhepunkt war der Komplettlook bei den Dressurwettbewerben vor dem Schloss Versailles am Samstag: Da trug der Rapper ein Reiteroutfit – schwarzer Frack, blütenweiße Reiterhose – ...

Snoop Dogg im Reiter-Komplettlook. Foto: www.imago-images.de/IMAGO/Henrik Montgomery/TT

... komplett mit Helm, Handschuhen und „Chaps“, wie Reiter die Lederschäfte nennen, die die Schienbeine schützen, aber praktischer sind als Reitstiefel.

Der Rapper trug die ledernen „Chaps“ zu seinen eigenen Sneakern. Foto: www.imago-images.de/IMAGO/nordphoto GmbH / Straubmeier

Der Rapper brachte sogar die legendäre amerikanische Fernsehköchin Martha Stewart dazu, es ihm gleichzutun. Zusammen fuhren sie stilecht im Golfkart durch die Gärten des Sonnenkönigs Louis XVI. oder schlemmten französische Tartes und Törtchen. Stewart liebt Pferde, Snoop Dogg bekannte kürzlich, er habe tierische Angst vor ihnen.

Snoop Dogg und Martha Stewart im Golfkart. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Snoop Dogg ist so was wie der inoffizielle Gute-Laune-Beauftragte dieser Spiele: Bei Simone Biles Turn-Gala tanzte er ausgelassen auf den Rängen, beim Beachvolleyball trug er ein T-Shirt mit dem Konterfei der US-Beachvolleyballerin Kelly Cheng. Klar, dass er auch dabei war, als der Amerikaner Noah Lyles am Sonntag über die hundert Meter in 9,79 Sekunden zu Gold sprintete.

Was der 52-Jährige tut, es geht viral. Ob er im Judo einen schwarzen Gürtel ehrenhalber oder eine Schwimmstunde von Michael Phelps bekommt – er hat bei allem jede Menge Spaß, scheint es. Er sei „das größte Kind in der Menge“, sagte der Rapper in einem Interview.

Auf Snoop Doggs T-Shirt prangt ein Bild von US-Beachvolleyballerin Kelly Cheng. Foto: www.imago-images.de/IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Tom Bloch

„Angenehm überrascht“ sei man, sagte eine NBC-Produzentin, dass der Rapper so viel Aufmerksamkeit generiere. So einen Status hat Snoop Dogg inzwischen bei Olympia erreicht, dass er bei der Eröffnungszeremonie sogar ein Stück des Weges die Fackel tragen durfte.

Snoop Dogg trug die olympische Fackel durch Saint Denis. Foto: dpa/Marcus Brandt

Was bei dem Snoop-Hype allerdings geflissentlich unerwähnt bleibt: Vor zwei Jahren warf eine ehemalige Tänzerin dem Rapper vor, sie 2013 zum Oralsex gezwungen zu haben. Snoop Dogg wies die Anschuldigungen zurück, seinem Ruf schienen die Vorwürfe nicht zu schaden. NBC jedenfalls hält an seinem Olympia-Korrespondenten der anderen Art fest: Snoop Dogg, sagte die Produzentin, sei ein „Botschafter der Freude“.