Auch auf dem Campus in Vaihingen war eine Slacklining-Anlage geplant. Foto: Archiv Kratz

Eigentlich sollte es schon seit einiger Zeit auf dem Campus in Vaihingen eine Slacklining-Anlage geben. Doch bis heute sind die Pläne nicht umgesetzt. Der Bezirksbeirat wünscht sich nun eine Anlage im Vaihinger Stadtpark. Das Gartenamt prüft den Vorschlag.

Vaihingen - Slacklining erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Das ist auch der Grünen-Bezirksbeirätin Julia Niedermaier nicht verborgen geblieben. Sie ist viel im Uni-Park in der Innenstadt und auf dem Campus in Vaihingen unterwegs. Dort sieht sie immer wieder Studenten, die ein Gurtband zwischen zwei Bäumen befestigen und auf diesem dann balancieren oder kleine Kunststücke machen.

In der Innenstadt gibt es bereits Bäume, die für das Slacklining ausgewiesen sind. Die Stämme sind mit einer Holzmanschette präpariert, um sie zu schützen. Denn wenn man auf den Gurten läuft oder springt, wird ein Druck von mehreren Tonnen auf das Gehölz ausgeübt. In der Folge wird nicht nur die Rinde abgerieben. Auch die Versorgungsgefäße und Lebensadern können abgequetscht werden. Im schlimmsten Fall stirbt der Baum ab.

Die jungen Sportler bevorzugen allerdings ausgerechnet die Bäume, die eben nicht mit einer schützenden Manschette umgeben sind – vermutlich weil die Gurte an der rauen Rinde besser halten. Das hat auch Julia Niedermaier beobachtet. Aufgrund von Unwissenheit würden oft unachtsam Gurte befestigt, schreibt die Bezirksbeirätin in ihrem Antrag.

Um das illegale Slacklining einzudämmen, haben die Grünen in der jüngsten Sitzung beantragt, dass die Verwaltung sich im Vaihinger Stadtpark umschaut, wo Pflöcke zum Balancieren auf Bändern aufgestellt werden könnten. Der Vorschlag wurde bei einer Enthaltung angenommen. Dabei entschieden sich die Bezirksbeiräte bewusst für Pflöcke und gegen Bäume mit einem entsprechenden Schutz. „Dann haben wir eine klare Linie“, sagte Axel Weber (CDU).

Die Bäume sollen keinen Schaden nehmen

Niedermaier hatte freilich bereits im Vorfeld der Sitzung Kontakt mit dem Gartenamt aufgenommen. Dort steht man der neuen Trendsportart prinzipiell aufgeschlossen gegenüber. „Ich begrüße es, wenn Menschen sich draußen bewegen“, sagt der Amtsleiter Volker Schirner. Das Slacklining sei da eine „interessante Sache“. Aber: „Die Bäume sollen keinen Schaden nehmen“, sagt Schirner. Darum ist das Slacklining nur an den speziell dafür ausgewiesenen Stellen erlaubt – beispielsweise im Uni-Park in der Stadt.

Ob es im Vaihinger Stadtpark einen geeigneten Ort für eine Slacklining-Anlage gibt, werde derzeit „wohlwollend geprüft“, ergänzt der Amtsleiter. Auslöser dafür sei die Anfrage der Vaihinger Grünen gewesen. Schirner kann sich Slacklining in Vaihingen gut vorstellen. Allerdings: „So eine Anlage braucht etwa 15 Meter in der Länge und drei bis vier Meter in der Breite. Das ist viel Platz. Wir müssen schauen, ob das passt.“

Derweil gab es bereits vor gut einem Jahr auch den Plan, auf dem Campus in Vaihingen Bäume für das Slacklining auszuweisen. So sollte unter anderem in der Nähe der S-Bahn-Station eine entsprechende Anlage entstehen. „Es gibt verschiedene Vorschläge, mit denen sich das Uni-Bauamt beschäftigt“, sagt die Universitätspressesprecherin Andrea Mayer-Grenu. Geschehen ist bis heute aber nichts