Der beste Platz in der Stadt: Die Calder-Skulptur vor dem Kunstmuseum. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Was steckt eigentlich hinter all den Kunstwerken, die in der Stuttgarter Innenstadt stehen? Heute: Alexander Calders buntes Riesenmobile vor dem Kunstmuseum Stuttgart.

Stuttgart - Was taugt Crinkly avec disque rouge? Die Skulptur von Alexander Calder vor dem Kunstmuseum Stuttgart im Schnelltest.

Worum geht’s? Die dreibeinige Stahlskulptur ist aus mehreren Stahlelementen zusammengesetzt. Sie will nichts Gegenständliches darstellen, sondern setzt auf eine raffinierte Konstruktion abstrakter Elemente.

Wer hat es gemacht? Alexander Calder (1898 – 1976). Eigentlich wollte der Amerikaner Ingenieur werden, letztlich hat er seine Lust am Konstruktiven aber doch in der Kunst ausgelebt. Heute gilt er als der Künstler, der das Mobile in die Kunst geholt hat und vormacht, dass auch riesige, schwere Stahlskulpturen leicht und bewegt wirken können.

Sieht aus wie? Mit der orangefarbenen Scheibe und den roten Fähnchen erinnert das farbenfreudige Objekt an ein überdimensionales Spielzeug.

Kunstrichtung? Kinetische Kunst, also Kunst, die nicht starr, sondern beweglich ist.

Unser Urteil? Eine Million D-Mark hat sich die Stadt das Werk 1979 kosten lassen, was schon zeigt, dass Calder eine internationale Größe war. Die Skulptur bringt Farbe in den Alltag – und schafft es bis heute, mit seinen verschachtelten Formen zu irritieren. Wer es nicht glaubt, sollte mal probieren, die Konstruktion mit Papier nachzubauen. . .

Und sonst? Die Stadt hat immer wieder ihre liebe Not mit der Skulptur, weil sie schon mit einem Klettergerüst oder mit einer Litfaßsäule verwechselt wurde. Mal wurden die Streben mit Plakaten beklebt, mal hat jemand bei einer der zahllosen Aktionen auf dem Schlossplatz Drahtseile oder Riemen an den Stützen befestigt. Deshalb war die Skulptur zeitweise in einem erbärmlichen Zustand.

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