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Ein Sattelzug kracht am Mittwoch bei Heimsheim auf der A8 in Betongleitwände. Für eine vierköpfige Familie endet die Fahrt in den Skiurlaub abrupt.

Stuttgart - Auf der schneeglatten A8 ist am Mittwoch bei Heimsheim ein Unfall mit fünf Verletzten passiert. Ein Sattelzug kracht im Baustellenbereich in Betongleitwände und schiebt sie auf die Gegenfahrbahn. Für eine vierköpfige Familie endet die Fahrt in den Süden abrupt.

Sommerreifen sind auf dem Sattelzug aufgezogen, mit dem der 61-Jährige am Mittwoch Richtung Karlsruhe unterwegs ist. Auf der A8 liegt Schneematsch. Kurz vor der Anschlussstelle Heimsheim (Enzkreis) passiert es. Der Mann verliert auf der schneeglatten Autobahn die Kontrolle über den Lastwagen, der in die Betongleitwände schleudert. Im Baustellenbereich "sind sie nicht fest verankert", erklärt Daniela Waldenmaier, Sprecherin der Polizeidirektion Ludwigsburg.

Die Wände bringen den Sattelzug zwar zum Stehen. Durch die Aufprallwucht des tonnenschweren Fahrzeugs aber werden sie auf die Gegenfahrbahn geschoben. Dort prallt der Wagen einer vierköpfigen Familie mit Skiern auf dem Dach gegen das plötzlich auftauchende Hindernis, schleudert und überschlägt sich. Der 43-jährige Vater wird schwer, die restlichen Familienmitglieder leicht verletzt. Mit leichten Blessuren kommt auch der Unfallverursacher davon.

Zur Unfallaufnahme muss die A8 in beide Richtungen gesperrt werden. In Fahrtrichtung Stuttgart bildet sich ein zwei, in Richtung München ein neun Kilometer langer Stau. Bei der Bergung des Lastwagens bricht der Tank ab, und es laufen 350 Liter Dieselkraftstoff aus. Ein Teil davon verunreinigt Erdreich nach der Autobahn, das abgetragen werden muss. Nach und nach gibt die Polizei Fahrspuren wieder frei. Seit 11 Uhr etwa fließt der Verkehr in beiden Richtungen wieder ungehindert. Der Unfall, bei dem ein Schaden von rund 60.000 Euro entstand, hat für den Halter des Lastwagens noch ein Nachspiel. Bei Schneematsch hätte der Sattelzug mit Sommerreifen nicht bewegt werden dürfen, erklärt die Polizeisprecherin Waldenmaier.

Die winterlichen Witterungsverhältnisse wurden auch einem alkoholisierten 22-Jährigen zum Verhängnis. Zwischen Markgröningen und Möglingen im Kreis Ludwigsburg kam er mit seinem Wagen beim Überholen von der Straße ab, rutschte eine Böschung hinunter und prallte mit der Beifahrerseite gegen einen Baum. Die Feuerwehr befreite den nicht angeschnallten Schwerverletzten aus dem eingedrückten Auto. An ihm entstand Schaden von 8000 Euro.

Während die Polizei aus den Landkreisen Rems-Murr und Böblingen nur Bagatellunfälle mit Blechschäden in Höhe von mehr als 12.000 Euro meldeten, verunglückten im Land auf eis- und schneeglatten Straßen zwei Autofahrer tödlich - ein 45-Jähriger bei Bartholomä (Ostalbkreis) und eine 18-Jährige bei Bad Urach.

Aufpassen heißt es für Autofahrer auch in den nächsten Tagen. Während sie an Heiligabend nichts zu befürchten haben, meldet Peggy Hofheinz vom Deutschen Wetterdienst in Stuttgart, für Freitag das "volle Glätteprogramm". Es wird wieder kälter, Schnee fällt selbst in Höhen von 300 bis 500 Meter. Dort wo es Nebel gibt, droht Reifglätte, warnt die Meteorologin. Samstag und Sonntag sehen gar nicht schlecht aus. Verzieht sich der Nebel, "wird es schön und trocken", sagt Peggy Hofheinz. Nachts rutschen die Temperaturen deutlich unter den Gefrierpunkt. Anfang nächster Woche steigen die Temperaturen wieder.