Ein Skihelm sollte zur Standardausrüstung gehören Foto: dpa

Fürs Skifahren kann man viel Geld ausgeben. Wir erklären, welche Ausrüstung man wirklich braucht.

Eine gute Skiausrüstung geht richtig ins Geld. Aber was braucht man wirklich? Was ist wichtig, im Ernstfall sogar überlebenswichtig?

Ski

Um sicher auf der Piste unterwegs zu sein, sind die passenden Ski entscheidend. Carving-Ski eigenen sich vor allem für wendige Fahrer, da sie tailliert und breiter als Alpinski sind und damit das Steuern in Kurven erleichtern. Die Länge der Ski sollte ungefähr zehn bis zwölf Zentimeter kürzer sein als die eigene Körpergröße. Fliegengewichte können beruhigt noch kürzere Ski kaufen, während schwerere Fahrer besser zu längeren greifen. Kürzere Ski sind besser zu lenken. Man sollte sich im Fachhandel beraten lassen. Besonders wichtig ist, dass die Bindung zum Schuh richtig eingestellt wird, denn bei einem Sturz müssen sich die Ski sofort von den Skischuhen ablösen, damit schwere Verletzungen vermieden werden können.

Bekleidung

Um auf der Piste Spaß zu haben und nicht zu frieren, ist wasserdichte Kleidung ein Muss. Skihose und Skijacke sollten jeweils einen Schneefang haben, damit bei Stürzen kein Schnee und somit Nässe eindringt. Thermounterwäsche sollte nicht nur wärmen, sondern auch atmungsaktiv sein. Generell schützt atmungsaktive Kleidung im stürmischen Sessellift vor Wärmeverlust, befördert aber gleichzeitig warme und feuchte Luft bei der schwitzigen Skiabfahrt nach außen. Was die Füße betrifft: Der Fuß kann innerhalb des Schuhs verrutschen, wenn mehrere Lagen Socken getragen werden – und so sogar zu Stürzen führen. Besser sind gut sitzende Skisocken. Diese sind dicker als normale Socken und wärmen die Füße. Wem es dann noch nicht warm genug ist, kann sich spezielle Fußwärmer kaufen, die wie Sohlen in die Schuhe gelegt werden.

Skihelm

Der Skihelm hat schon so manchem das Leben gerettet und ist auf deutschen Pisten schon fast selbstverständlich. Doch um seine Wirkung zu entfalten, muss der Helm perfekt sitzen. Für den richtigen Helm misst man den Kopfumfang etwa einen Finger breit über den Augenbrauen. Der Helm sollte also genau das gemessene Maß auf der Rückseite stehen haben. Mit dem Größen-Schnellanpassungssystem bezeichnen Hersteller das kleine Rädchen, mit dem die Größe des Helms millimetergenau angepasst werden kann. Um zu überprüfen, ob der Helm richtig sitzt, kann der Kopf bei geöffnetem Kinnriemen leicht geschüttelt werden. Er sitzt, wenn er sich nicht bewegt. Nach einem schweren Sturz muss der Helm ausgetauscht werden, auch wenn er äußerlich keinen Schaden genommen hat. Ohnehin sollten Helme alle drei bis fünf Jahren ersetzt werden. Durch die hohe UV-Strahlung im Gebirge verliert die Schale an Schutzwirkung.

Skibrille

Nicht nur Helme sind lichtempfindlich, sondern auch das Auge. Auf der Piste erhöhen Schnee und Eis durch Reflexion des Lichts die UV-Strahlung um ein Vielfaches. Diese steigt zudem pro 1000 Höhenmeter um bis zu 15 Prozent an. Farbige Gläser eignen sich besonders bei Witterungsverhältnissen wie Nebel: Gelbe oder orange Gläser filtern die vorhandenen Sonnenstrahlen nur schwach, verhindern aber trotzdem störende Reflexionen vom Schnee und erhöhen die Kontraste.

Lawinenschutz

Immer mehr Menschen sind als sogenannte Freerider unterwegs, wagen sich also in unberührten Schnee abseits von Pisten. Dort besteht aber oft erhöhte Lawinengefahr. Und die Überlebenschance sinkt schon nach 15 Minuten unter den Schneemassen drastisch. Dann kommt das Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS-Gerät) zum Einsatz. Die Sonde schickt zum einen Signale vom Verschütteten aus. Zum anderen kann man kann damit Lawinenopfer suchen und finden. Eine kompakte und leichte Lawinenschaufel gehört auch zur Grundausstattung, um im Extremfall eine Person ausgraben zu können.

Zudem gibt es Lawinenairbags. Diese sind in einem Rucksack integriert. Sie bestehen aus zwei signalfarbenen Polyamid-Ballons, die im Falle einer Lawine durch Zug und mit Hilfe einer Stickstoffpatrone aufgeblasen werden. Das Zusatzvolumen soll die Verschüttung verhindern, denn an der Schneeoberfläche sinkt das Erstickungsrisiko. Der Lawinenball wiederum schützt nicht vor Verschüttung, hilft aber bei der schnellen Ortung von Opfern: Im Ernstfall schwebt er nämlich gut sichtbar über der Schneedecke. (lr)