Bis Ende September können sich Kinder und Jugendliche auf dem Spiel - und Freizeitgelände am Eingang zur Glashütte mit mobilen Skate-Modulen vergnügen. Das Konzept dafür stammt von den Jugendlichen selbst. Foto: Claudia Barner

Ein
Planungsbüro hat zwei Alternativen ausgearbeitet – bis Ende September läuft ein Test mit einer Miet-Anlage für die Skater in Waldenbuch.

Waldenbuch - Für Jannik, Zoe, Jona, JJ und Colin hat sich ein Traum erfüllt. Vor zwei Jahren haben sie im Rahmen der Waldenbucher Miniprojektförderung „ProjectZ“ ihr Modell von einer Skater-Anlage ausgearbeitet und bei Bürgermeister Michael Lutz dafür geworben. Jetzt fahren, rollen und springen sie mit ihren Scootern und BMX-Rädern über die Quarter Pipe, die Fun Box und die Box, die das Stadtjugendreferat für zehn Wochen ausgeliehen und auf dem asphaltierten Spielfeld am Wanderparkplatz Glashütte aufgebaut hat. Bei einem Grillfest mit etwa zwanzig Kindern und Jugendlichen wurde die Anlage kürzlich eröffnet. „Das ist genau so toll geworden, wie wir uns das vorgestellt haben“, stellten die Initiatoren dabei begeistert fest.

Und es kommt noch besser. Das zeitlich begrenzte Vergnügen könnte zur Dauereinrichtung werden. Im Technischen Ausschuss schmiedeten die Stadträte in ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause Pläne für die feste Installation von Skatemodulen. Werden sie umgesetzt, wird das Spiel- und Spaßzentrum am Eingang zur Glashütte vor allem für ältere Kinder noch attraktiver.

Der Gemeinderat hat die Wahl

Bisher gibt es dort ein großes Spielturngerät, das von der Lokalen Agenda gebaut und im Jahr 2003 in Betrieb genommen wurde. 2007 gesellte sich das Tarzan-Klettergerüst hinzu. Im Sommer 2013 wurde der benachbarte Bolzplatz durch einen festen Belag aufgepeppt. Für die Ergänzung der Freizeit-Anlage mit einem Skater-Parcours sind nun zwei Varianten im Gespräch. „Wir haben die Wahl zwischen einer Pool-Anlage, die im Boden versenkt wird, und einer Asphaltfläche, auf der die Module aufgestellt werden“, verdeutlichte Bürgermeister Michael Lutz.

Die tiefergelegte Variante stieß im Gremium auf wenig Gegenliebe. Grund dafür waren die hohen Kosten. Mit rund 223 000 Euro käme eine Pool-Lösung die Stadt etwa 60 000 Euro teurer zu stehen, als die asphaltierte Alternative. CDU-Stadtrat Alf-Dieter Beetz warnte zudem vor zusätzlichen Ausgaben, die durch Verschmutzung entstehen könnten. Bei beiden Vorschlägen wird auch das Umfeld des neuen Skate-Parks gestaltet. So sollen am östlichen Rand des Geländes zwei Wohnmobilstellplätze und eine Toilettenanlage entstehen. Außerdem ist eine Ladestation für Elektroautos und Pedelecs vorgesehen.

Planer legen ein Paket vor

Da das Bauvorhaben einen großen Teil des bestehenden Wanderparkplatzes in Anspruch nehmen würde, schlagen die Planer auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen neuen Parkplatz mit 20 Stellplätzen vor. Der Weg über die Fahrbahn könnte zunächst mit einer Querungshilfe abgesichert werden. Wird der Übergang entsprechend häufig frequentiert, ist auch die spätere Umwandlung in einen Zebrastreifen möglich.

Ein Lob für die Entwürfe der Stadtplaner kam von FWV-Fraktionschefin Annette Odendahl. „Das ist ein super Paket, das für alle Generationen etwas bietet“, sagte sie. Ihr Fraktionskollege Josef Lupion hingegen sah Nachbesserungsbedarf. „Ich tue mich schwer mit den Wohnmobil-Plätzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Camper dort zur Ruhe kommen“, gab er zu bedenken. Auch SPD-Rat Walter Keck blieb skeptisch: „Wohnmobilstellplätze halte ich hier für deplatziert. Sie müssen ortsnah sein. Der Hallenbadparkplatz wäre ideal.“

Kosten bereiten Kopfzerbrechen

Kopfzerbrechen bereiteten dem SPD-Stadtrat auch die Kosten des Projekts. Selbst bei der günstigeren Variante müsste die Stadt insgesamt 240 000 Euro berappen. „Bei diesen Zahlen muss ich dreimal durchschnaufen“, sagte Keck. Man müsse schon genau überlegen, ob sich die Ausgaben wirklich lohnen. Als Negativ-Beispiel nannte er den Dirtpark auf dem Hasenhof. „Soweit ich höre, wird die Anlage so gut wie gar nicht mehr genutzt“, berichtete er.

Ob die Waldenbucher Jugendlichen die Skate-Module annehmen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Erst wenn sich der Bedarf bestätigt und die Region Stuttgart einen entsprechenden Förderantrag positiv bewertet, werden die nächsten Schritte geplant. „Gibt es im Gemeinderat ein positives Votum für das nächste Haushaltsjahr, kann im kommenden Sommer das Baugenehmigungsverfahren eingeleitet werden“, stellte Bürgermeister Michael Lutz in Aussicht. Mit dem Bau könnte dann im Herbst 2016 begonnen werden.