Der Ebersbacher Bürgermeister Eberhard Keller (rechts) und der Mieter Mehmet Ali Öczan wundern sich über die gekappten Leitungsrohre. Foto: Ines Rudel

Im Skandalhaus in Ebersbach/Fils müssen die Mieter weiter ohne Heizung und Warmwasser auskommen. Doch nun kann der Gerichtsvollzieher helfen.

Über mangelndes öffentliches Interesse an ihrer schlimmen Lage können sich die Bewohner der in den 60-er Jahren für die ausländischen Mitarbeiter der Firma Südrad in Ebersbach/Fils (Kreis Göppingen) gebauten Häuser nicht beschweren. Nach einem Bericht in unserer Zeitung darüber, dass sich viele Mieter ohne Heizung und Warmwasser über den kalten Winter zu retten versuchen müssen, gaben sich Medienvertreter die Klinke in die Hand. Zu krass erscheinen die Leidensgeschichten von Thomas Tellge, der vor Weihnachten sogar ausziehen musste, nachdem in seiner kleinen Wohnung die Temperaturen unter den Gefrierpunkt gefallen waren. Und die der ebenfalls in der Daimlerstraße 12 lebenden Familie Öczan, die sich mit stromfressenden Elektroöfen behilft, bis die Sicherung rausfliegt und das Wasser zum Waschen mit dem Elektrokocher erhitzt, seitdem der Vermieter Berkay Dogan im Zuge von Sanierungsarbeiten im Oktober kurzerhand auch noch die Leitungsrohre hatte kappen lassen.