Bleibt die schillerndste Figur im Skandalfall Wirecard: Jan Marsalek Foto: imago/Breuel-Bild

Wirecard gilt in Deutschland als größter Fall von Wirtschaftskriminalität seit 1945. Dessen Aufarbeitung aber schleppt sich hin. Auch weil Russland einen Drahtzieher verbirgt.

Als am 25. Juni 2020 der Zahlungsdienstleister Wirecard Insolvenz anmelden musste, war es die erste und bis heute einzige Pleite eines deutschen Dax-Konzerns. Einzigartig war nach dem Kollaps, der Tausende Jobs und eine zweistellige Milliardensumme vernichtet hat, dann noch einiges, was ans Tageslicht kam. Aufgearbeitet ist der Skandal um den vermeintlichen Vorzeigekonzern, der in weiten Teilen wohl nur auf dem Papier existiert hat, aber auch fünf Jahre später nicht. Ob das je gelingt, darf bezweifelt werden. Wie zäh das Aufklären fällt, zeigt der vor zweieinhalb Jahren in München begonnene Strafprozess gegen den früheren Wirecard-Chef Markus Braun und zwei Mitmanager. Das Mammutverfahren ähnelt einem Stellungskrieg, in dem die Fronten seit Anfang an verhärtet sind.