Laut dem Schulverwaltungsamt hinkt Feuerbach beim Ausbau der Ganztagsbetreuung an Grundschulen im Vergleich zu anderen Stadtbezirken der Entwicklung hinterher. Foto: dpa

Die Veranstaltung zum Thema Ganztagsbetrieb stößt bei Eltern auf großes Interesse. Unter anderem geht es um die Schulen in Feuerbach und ihren momentanen Stand auf dem Weg zur Ganztagsschule.

Feuerbach - Rund 100 Bürger versammelten sich am Montagabend im großen Saal der Bürgeretage. Wobei der Frauenanteil bei der Info-Veranstaltung zum Thema „Ganztagsschule“ sehr hoch war. Viele Mütter stellten kritische Fragen zur Betreuungs- und Raumsituation in den Feuerbacher Grundschulen. Auch die Nachfrage nach Hortplätzen wurde mehrfach thematisiert.

Es gehe in Feuerbach das Gerücht um, dass Hortplätze an der Wiener Straße aufgegeben und in Kita-Plätze umgewandelt werden sollen, meinte eine Mutter. Dem sei nicht so, stellte Beate Streicher-Kieltsch, Bereichsleiterin beim Jugendamt klar. Die Stadt werde das Hortangebot in Feuerbach vorerst nicht zurückfahren. Das gelte auch für die Horte an der Wiener Straße: „Die werden solange erhalten bleiben, bis weitere Ganztagsschulen in Feuerbach eingerichtet sind“, sagte Streicher-Kieltsch. Einen weiteren Ausbau der Horte werde es allerdings auch nicht geben.

Die Bachschule ist nun Ganztagsschule

Bisher hat lediglich die Bachschule die Umwandlung zur Ganztagsschule vollzogen. Die vor Jahren beantragte teilgebundene Variante nennt sich inzwischen „Ganztagsschule in Wahlform“, sagte Silke Plaas, Schulleiterin der Bachschule, die mit Ganztagsleiter Holger Winkler das Konzept vorstellte. Von den Mädchen und Buben der Bachschule sind 215 für den Ganztagsbetrieb angemeldet, lediglich 90 Schüler werden noch halbtags unterrichtet. Zudem besuchen 19 Inklusionsschüler die Einrichtung. „Wir haben neun Ganztagsklassen und vier Halbtagsklassen“, sagte Plaas.

Wird die Hohewartschule zur Ganztagsschule?

In einer völlig anderen Lage befindet sich die Hohewartschule. Das spezielle Problem an diesem Standort sei, dass die Schulentwicklungsplanung mit der benachbarten Realschule zusammenhänge, sagte Schulleiterin Sabine Dehlwes. Eine Prognose, wann die Hohewartschule die Umwandlung zur Ganztagsschule einleiten könne, sei daher schwierig. „Momentan bieten wir die Kernzeit im Rahmen der verlässlichen Grundschule an.“ Räume für die Kernzeitgruppen seien allerdings keine vorhanden, deshalb gebe es Überlegungen, Klassenzimmer doppelt zu belegen. Für das kommende Schuljahr hat sich die Zahl der Anmeldungen stark erhöht, mit verstärktem Andrang ist auch im übernächsten Schuljahr zu rechnen.

„Wie soll das in Zukunft funktionieren, wenn schon jetzt Räume fehlen“, wollte eine Mutter wissen. Um den höheren Klassenzimmer-Bedarf der Hohewartschule decken zu können, wolle die Stadtverwaltung dem Gemeinderat in Kürze vorschlagen, dass im kommenden Haushalt Mittel für die Aufstellung von Interimsgebäuden auf dem Schulgelände bewilligt werden. „Wir reden hier von einem Zeitraum von einem bis anderthalb Jahren“, sagte Philipp Forstner vom Schulverwaltungsamt. Gleichzeitig signalisierte Rektorin Dehlwes, dass das Kollegium die Bereitschaft mitbringe, den Prozess eines Ganztagsbetriebs einzuleiten. Ein entsprechender Beschluss der Gesamtlehrerkonferenz liege bereits vor.

Die Hattenbühlschule steht am Anfang der Umwandlung

Auch an der Hattenbühlschule sollen die Weichen gestellt werden. „Wir machen uns auf den Weg“, sagte die Rektorin Monika Gutke-Krais. Eine Steuerungsgruppe sei 2015 eingerichtet worden und beschäftige sich mit dem Thema. Allerdings müsste die räumliche Situation entscheidend verbessert werden: „Denn wir wollen sicher nicht, dass am Ende die Kinder ihre Suppenschüssel auf dem Klassenzimmertisch stehen haben.“

Auch die Elternbeiratsvorsitzende Tanja Küstermann betont, dass vor einer Umwandlung erst einmal die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden müssten. „Mit irgendwelchen Provisorien sind wir mit Sicherheit nicht einverstanden.“ Im Übrigen habe die Schulleitung bis Ende 2013 der Stadt eine Richtungsentscheidung mitteilen müssen. Damals habe man sich seitens der Hattenbühlschule für die teilgebundene Variante entschieden: „Dieser Beschluss bedeutet allerdings noch keine Antragstellung zur Umwandlung“, schreibt Elternbeiratsvorsitzende Küstermann in einer Stellungnahme.

Claudia Marcigliano vom Schulverwaltungsamt sieht die jüngste Entwicklung dennoch positiv. Sie habe schon am Morgen nach der Veranstaltung mit der Rektorin der Hattenbühlschule telefoniert und über das weitere Vorgehen gesprochen.