Mutierte Coronaviren sind im Rems-Murr-Kreis bisher noch nicht identifiziert worden. Foto: dpa/Peter Mindek

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist momentan bei 45 – bisher wurden laut Landratsamt im Rems-Murr-Kreis noch keine Mutationen registriert.

Rems-Murr-Kreis - Erstmals seit rund drei Monaten ist im Rems-Murr-Kreis die Coronaampel am Wochenende auf Gelb gesprungen: Die Zahl der kreisweit in den vergangenen sieben Tagen registrierten Neuinfizierten je 100 000 Einwohner liegt unter 50. Am Samstag lag der Wert laut dem Landesgesundheitsamt bei 48,2, am Sonntag bei 47,7 und am Montagabend meldete das Waiblinger Landratsamt einen Stand von nur noch 45.

Keine direkten Auswirkungen auf die Einschränkungen

Direkte Auswirkungen wird – auch bei mehrtägiger Farbkonstanz oder gar Tendenz zur Grüngrenze bei 35 – die gelbe Coronaampel auf das Leben und die Einschränkungen per Coronaverordnung zunächst einmal nicht haben. Schließlich sind der Lockdown samt Ausgangsbeschränkungen, Schul-, Laden- und Restaurantschließungen für das gesamte Land Baden-Württemberg verfügt. Spezielle Lockerungsmöglichkeiten für einzelne Städte oder Kreise mit niedrigen Inzidenzen gibt es nicht. Die momentan geltenden Einschränkungen gelten landesweit vorläufig bis zum 14. Februar.

Stand Sonntag war der Rems-Murr-Kreis in der Region auch der einzige Kreis mit einem Siebentagewert unter 50. Landesweit traf dies – bei einem Durchschnittswert 74 – auf acht weitere zu. Nur Göppingen hatte, was die Region Stuttgart angeht, am Freitag kurzfristig mit 48,8 auch für einen Tag auf Gelb geschaltet, liegt mittlerweile aber wieder knapp über der 50er-Grenze.

Oberhalb des Wertes von 50 bei der Sieben-Tage-Inzidenz gilt ein Kreis als Risikogebiet und muss verschärfte Vorkehrungen treffen – sofern diese nicht schon vom Land verfügt sind. Ende Oktober war diese landesweite Verfügung verschärfter Einschränkungen praktisch zugleich mit dem Überschreiten der Marke hier im Kreis gekommen.

Unsicherheit wegen der schnellen Verbreitung von mutierten Viren

„Wir freuen uns natürlich über die sinkenden Werte“, sagt die Landratsamtssprecherin Martina Keck, „aber die Freude ist in diesem Fall eher eine vorsichtige Zufriedenheit.“ Auch wenn keine speziellen Hotspots gegeben seien und das Infektionsgeschehen im Kreis flächendeckend abflaue, bleibe die Gesamtlage weiter dynamisch. Nicht zuletzt auch wegen der Unsicherheiten bezüglich der ansteckenderen Virusmutationen, die ja inzwischen auch im Land festgestellt wurden.

Solche aggressiven und vor allem aus Großbritannien, Portugal, Südafrika und Brasilien bekannten Mutationen seien, so Keck, bisher im Rems-Murr-Kreis noch nicht identifiziert worden. Allerdings liefen die umfassenden Untersuchungen dazu in diesen Tagen erst an.