Zur Sammlung gehören neben Gemälden und Skulpturen auch Lichtinstallationen. Foto: Peter-Michael Petsch

Die Jury lobt vor allem das Bemühen, Kunst einer möglichst breiten Schicht zugänglich zu machen. Das Schauwerk sei „kein elitärer Kunsttempel“.

Sindelfingen - Das Schauwerk hat den von Lotto ausgeschriebenen Museumspreis Baden-Württemberg gewonnen. Eine siebenköpfige Jury wählte das Sindelfinger Kunstmuseum zum besten unter den 50 Bewerbern des Jahres 2017. Der Preis wird landesweit ausgeschrieben. „Den Machern im Schauwerk gelingt immer wieder aufs Neue eine lebendige Auseinandersetzung mit den Werken aus dem Sammlungsbestand, sagte Jan Merk, der Präsident des Museumsverbands Baden-Württemberg, der Mitveranstalter ist.

Das Schauwerk zeigt in wechselnden Ausstellungen Kunst aus der privaten Sammlung des Ehepaars Christiane Schaufler-Münch und Peter Schaufler, der 2015 verstorben ist. Das Paar hatte Ende der 1970er-Jahre begonnen zeitgenössische Werke zu sammeln. Im Lauf der Jahrzehnte entstand eine der größten Privatsammlungen in Deutschland. Mehr als 3000 Einzelstücke sind zusammengekommen. Zu ihnen zählen nicht nur Gemälde und Skulpturen, sondern auch Lichtkunst und Rauminstallationen.

Spezielle Veranstaltungen für Demenzkranke

Das Lob der Jury gilt insbesondere den Bemühungen, Kunst einer möglichst breiten Schicht zugänglich zu machen. „Das Schauwerk erweist sich keineswegs als elitärer Kunsttempel“, sagte die Lotto-Chefin Marion Caspers-Merk, sondern locke alle Altersgruppen. In der Tat veranstalten die Museumsmacher nicht nur regelmäßige Führungen für Kinder und Jugendliche, sondern auch für Hochbetagte. Zum Programm gehören auch spezielle Veranstaltungen für Demenzkranke.

Der Museumspreis ist mit 20 000 Euro dotiert. Er ist 2017 zum dritten Mal ausgeschrieben worden. Im Ausschreibungstext sind „herausragende Ausstellungskonzepte, Neuinszenierungen, museumspädagogische Konzepte“ gefordert. Bewerben dürfen sich ausschließlich nichtstaatliche Museen. Das Schauwerk ist das erste Kunstmuseum, das den Preis gewinnt. In den Jahren zuvor hatten die Juroren das Ravensburger Museum Humpis-Quartier und das Polizeimuseum in Stuttgart zu den Siegern erklärt. Offiziell wird der Preis erst am 2. Dezember übergeben. Dies bei einem Festakt im Schauwerk, den der Fernsehjournalist Markus Brock moderieren wird.