Die Notunterkunft in der Messe Sindelfingen bleibt, wenn es nach der Stadt Sindelfingen geht. Foto: Stefanie Schlecht/sts

Für den Sindelfinger OB bedeutet das: Verantwortung für Geflüchtete und Entlastung – denn dadurch wird die Anschlussunterbringung nach Sindelfingen reduziert. Bis zu 600 Menschen sollen dort untergebracht werden können.

Das Land Baden-Württemberg plant den Weiterbetrieb der Notunterkunft in der ehemaligen Messe Sindelfingen für 15 Jahre. Das Land, der Landkreis Böblingen und die Stadt Sindelfingen wollen dazu eine Vereinbarung treffen. Die Stadtverwaltung will dazu in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag einen entsprechenden Grundsatzbeschluss einbringen.

 

Stadt will Verantwortung übernehmen

Der Sindelfinger Oberbürgermeister Bernd Vöhringer sagt: „Für die Menschen, die nach Deutschland kommen, müssen vor Ort Unterkünfte geschaffen werden. Als Stadt war und ist es uns wichtig, unserer Verantwortung gerecht zu werden. Verwaltung und Stadtgesellschaft leisten seit vielen Jahren einen großen Beitrag zur Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten. Das werden wir mit dem Weiterbetrieb der Notunterkunft fortsetzen. Gleichzeitig wird dadurch die Zuteilung von Geflüchteten in die Anschlussunterbringung nach Sindelfingen reduziert. Wir müssen damit weniger

eigene Unterkünfte bereitstellen.”

Unterbringung von Geflüchteten in Sindelfingen

Das Land Baden-Württemberg betreibt seit 2022 im Gebäude der ehemaligen Messe Sindelfingen eine Notunterkunft für Geflüchtete. Zunächst wurden hier ukrainische Geflüchtete untergebracht. Aufgrund gestiegener Zugangszahlen erfolgt seit 2023 die Belegung mit Geflüchteten verschiedener Herkunftsländer. Das Land Baden-Württemberg plant nun den Weiterbetrieb der Notunterkunft für Geflüchtete für die kommenden 15 Jahre mit einer Regelbelegung von 600 Personen.

Zuteilung in Anschlussunterbringung reduziert sich

Die Vereinbarung zwischen Land, Landkreis und Stadt Sindelfingen enthält unter anderem Folgendes: unter anderem wird geregelt, wie sich die Plätze der Notunterkunft auf die Zuteilung in die Anschlussunterbringung auswirkt. So reduziert sich die Zuteilung an die Stadt Sindelfingen in die Anschlussunterbringung um bis zu 120 Personen pro Jahr. Zudem wird die Nutzung des ehemaligen Hotels „Bristol“ im Stadtteil Viehweide für die vorläufige Unterbringung durch den Landkreis Böblingen zeitlich befristet. Sindelfingens Baubürgermeisterin Corinna Clemens kündigt an, „regelmäßig alle Beteiligten, darunter das Quartiersmanagement der Viehweide, zu einem Runden Tisch einzuladen.“

Info für Bürger

Bürgerabend
Für die Bürgerschaft findet am Mittwoch, 26. März, um 18:30 Uhr eine Informationsveranstaltung statt. Das Land Baden-Württemberg wird seine Planungen erläutern und Fragen beantworten. Auch Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Sindelfingen und des Landratsamts Böblingen sind dabei. Die Veranstaltung findet in der ehemaligen Messe (Mahdentalstr. 116) statt. Der Einlass beginnt um 18 Uhr.

Passpflicht
Der Zugang erfolgt über die Schwertstraße (Glastreppe) und ist barrierefrei. Für den Zutritt zur Einrichtung ist ein Lichtbildausweis erforderlich. Vor der Halle sind wenig Parkmöglichkeiten vorhanden.