Gegen Mainz wurde Simon Terodde im Strafraum zu Fall gebracht – den fälligen Elfmeter setzte er an den Pfosten. Foto: Baumann

Bei VfB-Torjäger Simon Terodde läuft es noch nicht rund – nicht nur wegen seines verschossenen Elfmeters gegen Mainz 05.

Stuttgart - Vier Strafstöße gab es in der vergangenen Saison für den VfB Stuttgart, viermal trat Simon Terodde an und viermal verwandelte Terodde cool wie ein Eisblock. Auch in den brenzligen Momenten, man denke nur an den Elfmeter zum 3:3-Ausgleich gegen Dynamo Dresden zurück, erzielt in der Nachspielzeit.

Als im Spiel gegen Mainz 05 die 80. Minute angebrochen war, der VfB mit 1:0 in Führung lag und das Spiel im Griff hatte, war weniger Druck im Kessel. Wahrscheinlich hatte Terodde einfach zuviel Zeit zum Nachdenken, schließlich vergingen nach der durch Videobeweis herbeigeführten – und trotzdem nicht eindeutig zu klärenden – Entscheidung drei Minuten, ehe der Stürmer zur Tat schreiten konnte. Und den Elfmeter an den Pfosten knallte.

Das Zusammenspiel hapert noch

Es war sein erster vergebener Strafstoß im Trikot mit dem Brustring, über den er hinterher schmunzeln konnte. „Wir haben doch gewonnen, also muss ich mir darüber zum Glück keinen Kopf machen.“ Der 29-Jährige ist lange genug dabei, um zu wissen, wie man derlei Missgeschicke am besten kleinredet. Gewurmt hat ihn die Fahrkarte natürlich trotzdem, sonst wäre er ein schlechter Profi. Denn so wartet Terodde weiter auf sein erstes Tor in der Bundesliga.

Sowohl gegen Mainz als auch im ersten Bundesligaspiel bei Hertha BSC ging der Zweitliga-Torschützenkönig der vergangenen beiden Jahre leer aus. Im Pokal bei Energie Cottbus hatte er noch im Elfmeterschießen getroffen. Weshalb die ersten Fragen nach der größeren Hausnummer namens Bundesliga am Samstag nicht länger auf sich warten ließen. Doch auf dieses Spielchen wollte sich der Torjäger außer Dienst nicht einlassen. „Es geht nicht darum, Vergleiche zu ziehen“, sagte Terodde. „Es liegt nur an uns – wir müssen im Spiel nach vorne genauer werden.“

Hannes Wolf nimmt seinen Torjäger in Schutz

Tatsächlich produzierte die Offensivabteilung des Aufsteigers am Samstag teilweise haarsträubende Abspielfehler. Ein besser in Szene gesetzter Terodde hätte dem Mainzer Schlussmann René Adler vermutlich mindestens einmal eingeschenkt. Immerhin kam der Sturmtank gegen die 05er überhaupt zum Abschluss, nachdem er in den Spielen zuvor völlig in der Luft hing.

Für Hannes Wolf ist die fehlende Eingespieltheit zum jetzigen Zeitpunkt aber völlig normal, vergangene Saison war es nicht anders. Ohnehin misst der Trainer seine Sturmspitze nicht an Toren allein. „Er hat sehr gut für die Mannschaft gearbeitet“, sagte Wolf, der wie Torhüter Ron-Robert Zieler keine Zweifel an der letzjährigen Lebensversicherung des VfB aufkommen lassen will. „Wenn er so weitermacht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er wieder trifft.“

In zwei Wochen auf Schalke müsste dann auch Daniel Ginczek wieder mit von der Partie sein. Vielleicht dient er ja als Ansporn, damit es endlich klappt mit dem ersten Bundesliga-Tor für Simon Terodde.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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