Heckenbrände, Balkonfeuer und eine brennende Scheune: In der Silvesternacht hielten Feuerwerkskörper die Einsatzkräfte im Rems-Murr-Kreis in Atem.
Mehrere Brände haben die Feuerwehren aus dem Rems-Murr-Kreis in der Silvesternacht in Atem gehalten. Der Polizei wurden insgesamt 28 Vorfälle gemeldet. Laut deren Angaben handelte es sich überwiegend um kleinere Feuer: Heckenbrände, brennende Mülleimer oder ein beschädigtes Dixi-Klo. Die Ursache jeweils war der unsachgemäße Umgang mit Feuerwerkskörpern, so die Einsatzkräfte.
Balkon in Fellbach brennt völlig aus
Größerer Schaden ist durch Unfug in Fellbach angerichtet worden: Gegen 22 Uhr warfen Unbekannte einen Feuerwerkskörper auf den Balkon einer leer stehenden Wohnung, der vollständig ausbrannte. Der Schaden beläuft sich auf 50 000 Euro. 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren mit sieben Fahrzeugen im Einsatz.
Ein Teil der Mannschaft rückte dann gegen 3.15 Uhr erneut aus. Auch hier war der Grund ein Balkonbrand, diesmal im zweiten Stock eines Wohnhauses in der Auberlenstrasse. Wie die Fellbacher Feuerwehr selbst mitteilte, wurden die Flammen über tragbare Leitern bekämpft. Die Wohnung dahinter blieb unbeschädigt. Auch hier waren fünf Fahrzeuge mit 28 Einsatzkräften vor Ort. Während des Einsatzes übernahm das Deutsche Rote Kreuz die Betreuung der Personen, die in Sicherheit gebracht worden waren.
Ein ähnlicher, wenn auch glimpflicherer Vorfall ereignete sich in Schwaikheim in der Alleenstraße, wo die Polizei gegen 1 Uhr einen Balkonbrand meldete.
Bereits um 23 Uhr brannte ein Zimmer in Winnenden in der Straße Am Adelsbach. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell unter Kontrolle bringen.
Großeinsatz der Feuerwehr in Kaisersbach
Einen Großeinsatz gab es hingegen in Kaisersbach-Gmeinweiler, wo um 0.45 Uhr eine Scheune in Flammen stand. Die Polizei vermutet, dass auch hier Feuerwerkskörper die Ursache waren. Dank des Einsatzes von 70 Feuerwehrkräften aus vier Ortschaften konnte ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude verhindert werden. Der Schaden wird auf 100 000 Euro geschätzt.
In Backnang sorgte ein ausgebrannter Pkw in der Taus für einen weiteren Einsatz. Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei jedoch von einem technischen Defekt als Ursache aus. Der Schaden wird auf 5000 Euro beziffert.
DRK: Retter müssen 133 Mal ausrücken
Auch das Deutsche Rote Kreuz hat eine Bilanz der Silvesternacht gezogen. Demnach mussten Rettungsdienste und Feuerwehren an diesen Jahreswechsel im Rems-Murr-Kreis 133 Mal ausrücken – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr. 77 Einsätze entfielen auf die Notfallrettung, 56 auf die Feuerwehr, ein Höchstwert der letzten Jahre. Ursache waren häufig kleinere Brände, jedoch auch der größere Gebäudebrand im Schwäbischen Wald.
Die Leitstelle, mit drei Disponenten besetzt, koordinierte 65 Einsätze allein in der Zeit von 0.30 Uhr bis 2.30 Uhr. Trotz erhöhter Intensität lobte das DRK die reibungslose Zusammenarbeit. Dank des Ehrenamts hätten Notarzt und Rettungswagen gezielt bei lebensbedrohlichen Notfällen eingesetzt werden können. Neben Stürzen, Herzinfarkten und Schlaganfällen wurden auch Verbrennungen behandelt.