Die Polizei wird beim Jahreswechsel auf dem Schlossplatz wieder verstärkt zu sehen sein. Foto: 7aktuell.de/Oskar Eyb

Mehrere Hundert Beamte sollen Konflikte in der Stadt verhindern. Das Konzept hatte sich beim letzten Jahreswechsel bewährt. Um die 500 Uniformierte und zivile Beamte werden in der Silvesternacht Dienst schieben.

Stuttgart - Womöglich werden auf dem Schlossplatz wieder Böller in die Menge geworfen. Nicht ausgeschlossen, dass bei regnerischem Wetter die Klett-Passage wieder wegen Überfüllung zeitweise geräumt werden muss. Denkbar auch, dass alkoholisierte Gruppierungen sich mit anderen Passanten anlegen. Sicher aber ist, dass die Polizei in der Silvesternacht wieder mehr Beamte als sonst aufbietet – und das Konzept vom letzten Jahreswechsel wiederholt. Anlass der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen waren Übergriffe auf Frauen in Köln an Silvester vor zwei Jahren. „Es gibt aber keine konkreten Erkenntnisse, dass es diesmal zu besonders außergewöhnlichen Ereignissen kommt“, sagt Polizeisprecher Jens Lauer.

Damit dürften wieder um die 500 Beamte im Einsatz sein, sowohl uniformiert als auch mit zivilen Kräften. Der Schlossplatz soll vom Technischen Hilfswerk ausgeleuchtet werden, Betonbarrieren schützen die Zufahrten. Zur Beweissicherung sollen stationäre und mobile Videoaufzeichnungen durch Dokumentationstrupps erstellt werden. Auch der Polizeiposten in der Klett-Passage soll nach langer Zeit wieder durchgehend geöffnet sein. „Für die Anzeigenaufnahme ist das einfach geschickter“, sagt Lauer. Der Rund-um-die-Uhr-Betrieb der Dienststelle war im Oktober 2016 eingestellt worden, weil es in der Vergangenheit nachts wenig Publikumsverkehr gegeben habe, so die Begründung. Viel wichtiger seien sichtbare und ansprechbare Streifenbeamte.

Konzept hat sich bereits bewährt

Der vergangene Jahreswechsel war in Stuttgart vergleichsweise ruhig verlaufen. Zwar seien wieder mehrere Hundert junge Männer nordafrikanischer Herkunft in der Stadt unterwegs gewesen – von einstigen Kölner Zuständen war Stuttgart indes weit entfernt. Allerdings hatten in den Morgenstunden vereinzelt Straßenräuber in der Königstraße und am Hauptbahnhof zugeschlagen. Im Bahnhofsareal wird auch die Bundespolizei verstärkt im Einsatz sein. „Wir bieten wieder deutlich mehr Personal auf“, sagt Bundespolizei-Sprecher Daniel Kroh. Das Einsatzkonzept orientiere sich an den Maßnahmen des Vorjahres.