Polizei und Feuerwehr waren in der Silvesternacht im Dauereinsatz. Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat

Polizei und Rettungskräfte im Land waren in der Silvesternacht im Dauereinsatz. Vielerorts brannte es. Zum Großeinsatz kam es in Mannheim, wo Polizisten angegriffen wurden.

Mannheim/Karlsruhe - Polizisten werden mit Feuerwerkskörpern beschossen und angegriffen, eine private Garagenparty von Schlägern gestürmt, andernorts verletzen Menschen andere mit Feuerwerkskörpern, mehrere Gebäude geraten in Brand. Polizei und Rettungskräfte waren in der Silvesternacht im Dauereinsatz. Besonders viel zu tun hatte die Polizei in diesem Jahr in Mannheim und Karlsruhe.

Am Stuttgarter Schlossplatz begrüßten rund 2500 Menschen das neue Jahr, die Beamten verzeichneten allerdings „keine schwerwiegenden Vorkommnisse“. Am Schlossplatz in Karlsruhe hatten sich etwa 2000 Menschen versammelt. Immer wieder wurden Feuerwerkskörper in die Menschenmenge geschossen, ein dreijähriges Mädchen wurde am Auge verletzt.

Den meisten Feiernden wurde es laut Polizei zu bunt, so dass sie den Platz schnell wieder verließen. Auch im Bereich des Wasserturms in Mannheim wurden immer wieder Feuerwerkskörper in die Menge von 3500 Feiernden gefeuert. Drei Menschen wurden dabei verletzt. Wegen der vielen Feiernden wurde zeitweise der Straßenbahnverkehr eingestellt.

Autofahrer zieht Schreckschusspistole

Zu einem Großeinsatz kam es in der Mannheimer Neckarstadt. Dort waren Polizisten aus einer Gruppe von Menschen heraus angegriffen worden. Dem Einsatz war ein Streit zwischen zwei Männern vorausgegangen, wie die Polizei mitteilte. Ein Mann war mit seinem Auto kurz nach Mitternacht auf einer Straße in Neckarstadt von einer Gruppe von Menschen aufgehalten worden. Der Autofahrer zog daraufhin eine Schreckschusspistole, mit der er einen 30 Jahre alten Mann bedrohte. Dieser entriss dem Fahrer die Waffe und feuerte mehrfach auf dessen Auto. Der Autofahrer flüchtete. Ein Zeuge rief die Polizei.

Als die Beamten eintrafen und die Anwesenden kontrollieren wollten, eskalierte den Angaben zufolge die Situation. Mehrere Streifenwagen waren im Einsatz. Über die genaue Zahl der Beteiligten konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.

In Ehingen (Alb-Donau-Kreis) ermittelt die Polizei wegen Körperverletzungen und des Verdachts auf Landfriedensbruch gegen einen 23-Jährigen. Der hatte sich den Beamten auf dem Marktplatz widersetzt und die umgehenden Personen angestachelt, Feuerwerkskörper auf die Polizisten zu werfen. Der Mann war fälschlicherweise als Beteiligter einer Auseinandersetzung identifiziert worden. Wegen des Widerstands gegen die Polizisten wird nun aber gegen ihn ermittelt.

Garagenparty im Rhein-Neckar-Kreis

Mit einem großen Schrecken endete in der Silvesternacht eine private Garagenparty in Neckarbischofsheim (Rhein-Neckar-Kreis). Eine Gruppe von acht bis neun Personen war auf die Party gestürmt, hatte Bierbänke umgeworfen und auf die Gäste eingeschlagen, wie die Polizei mitteilte. Ein 21-Jähriger musste ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem auf ihn eingetreten worden war.

Dem Überfall war eine Auseinandersetzung vorausgegangen: Kurz nach Mitternacht war ein Auto mit hoher Geschwindigkeit an dem Grundstück vorbeigefahren. Der 48-jährige Mann, der die Party mit Familie und Freunden veranstaltet hatte, hielt das Auto an, um den Fahrer darauf aufmerksam zu machen, dass auch Kinder am Straßenrand stünden. Als dieser wütend aussteigen wollte, drückte der 48-Jährige die Fahrertür zu. Daraufhin fuhr das Auto mit hoher Geschwindigkeit davon. Wenige Stunden später kamen der Fahrer mit etwa acht bis neun Menschen in die Garage gerannt. Neben dem 21-Jährigen wurden auch der 48-Jährige und ein 17-Jähriger leicht verletzt.

Feuer in Dachgeschosswohnung

Neben der Polizei waren auch Feuerwehren und Rettungsdienste im Südwesten im Dauereinsatz. Bei mehreren Bränden entstand nach ersten Schätzungen ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro. In Bietigheim-Bissingen hat eine Silvesterrakete den Dachstuhl eines Wohnhauses in Brand gesetzt. Dabei entstand nach Polizeiangaben ein Sachschaden von etwa 300 000 Euro. Bei Willstätt (Ortenaukreis) verursachte der Brand dreier Bungalows nach Polizeiangaben einen Schaden von mindestens 250 000 Euro.

In Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis) brach in einer Dachgeschosswohnung ein Feuer aus. Eine Rakete war durch ein geöffnetes Dachfenster in die Wohnung geflogen war und hatte vermutlich das Feuer entfacht. Der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Reutlingen brannte in der Silvesternacht komplett aus. Die Feuerwehr musste 30 bis 40 Menschen aus dem vierstöckigen Gebäude in Sicherheit bringen. Zur Höhe des Schadens konnten Polizei und Feuerwehr zunächst keine Angaben machen. Die Ermittlungen zur Brandursache dauerten an.