Danny Schima bejubelt sein Tor aus spitzem Winkel zum 2:1 Foto: avanti

Der Fußball-Bezirksligist gewinnt das Kellerduell gegen Phönix Lomersheim souverän. Der SV  Pattonville verbessert sich, verliert aber erneut deutlich.

Als einen „kleinen Meilenstein“ ordnet der neue Trainer Roberto Raimondo den 4:1-Sieg seines SV Kornwestheims am Sonntag zuhause gegen den Phönix Lomersheim ein. In der Tat: Der erste Heimsieg in dieser Saison überhaupt sorgt dafür, dass das bisherige Schlusslicht nicht nur zwei Plätze klettert und dabei auch Lomersheim überholt, sondern vor allem den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze hält. Der Rückstand wäre sonst auf sieben Punkte angewachsen, nun sind es vier.

 

Was aus Kornwestheimer Sicht ebenso bedeutend sein dürfte: Der Sieg war absolut verdient und nach der 2:1-Führung nie wirklich gefährdet. „Ich hatte nie das Gefühl, dass es kippen könnte. Eher hätten wir es früher entschieden können“, sagt auch Raimondo. Nach der Anfangsviertelstunde war daran allerdings nicht zu denken: Lomersheim trat schwungvoll auf, dominierte und drängte den SVK in die Defensive. Gefährlich wurden die Gäste aus Mühlacker aber nicht.

Just, als Kornwestheim sich berappelte und selbst mehrere Angriffe startete – der Keeper parierte zweimal gegen Danny Schima und Sandro Freitas schoss aus der Distanz drüber –, ging Lomersheim dann doch in Führung. Nach einem schnellen Angriff aus dem Zentrum auf die rechte Seite schob ein Stürmer den Ball nach einem Querpass aus kurzer Distanz über die Linie (22.). Um es vorweg zu nehmen: Es sollte die vorletzte Torchance der Gäste im Spiel bleiben.

Der SVK steht defensiv felsenfest

Der Grund: Kornwestheim zeigte sich alles andere als geschockt. Und vor allem stand das Tabellenschlusslicht defensiv nun felsenfest. Und vorne? Da gelang nur sieben Minuten später der Ausgleich. Pirmin Löffler verlängerte eine Flanke mit dem Hinterkopf – und am langen Pfosten grätschte Neuzugang Lionel Schmidt zum 1:1 ein.

Der SVK dominiert nun zwar, wirklich gefährlich wurde er lange Zeit aber ebenfalls nicht. Eine Ausnahme war das wichtige 2:1 kurz vor der Pause, als Gian Luca Altobelli auf Rechtsaußen Danny Schima bediente und der aus spitzem Winkel mit einem abgefälschten Schuss traf (42.). Es war die verdiente Führung.

Und eine Führung, die der SVK nach dem Seitenwechsel ausbaute. Per Traumtor erhöhte Lionel Schmidt auf 3:1, als er aus 22  Metern stramm abzog und den Ball unhaltbar ins linke obere Eck zimmerte (68.). Und fünf Minuten vor dem Ende wurde Timo Hartmann im Sechszehner gefoult, der eingewechselte Stefano Nicolazzo, der am Samstag 30. Geburtstag hatte, beschenkte sich nachträglich und verwandelte souverän links unten. Fast alle gefährlichen Angriffe mündeten damit in ein Tor. Einzig Cedric Schröder hätte noch treffen können. Nach seinem Sololauf über die linke Seite schoss er zu zentral auf den Keeper (83.). Lomersheim hingegen wirkte ausgelaugt, war nur mit einem etwas zu hoch angesetzten Distanzschuss gefährlich (53.). „Diese Erkenntnis nehme ich heute auch mit: Dass wir konditionell topfit sind“, sagt Coach Raimondo erfreut. Seine Mannschaft habe sich für eine gute Leistung belohnt. „In Euphorie dürfen wir jetzt deshalb aber nicht verfallen.“

Von Euphorie ist Nachbar SV Pattonville derzeit weit entfernt. Nach dem 1:7-Debakel in der Vorwoche beim TSV Merklingen verlor die Mannschaft am Sonntag das Derby gegen den TV Aldingen mit 0:4 (0:2). Allerdings: So deutlich, wie sich das Ergebnis liest, war die Angelegenheit keinesfalls. „Auch wenn es sich komisch anhört. Aber Aldingen hat sich sehr schwer getan und war nicht überlegen“, sagt der neue SVP-Trainer Michael Felix.

Drei der vier Gegentore fielen nach individuellen Fehlern, was dem Heimteam das Genick brach. Einmal rutschte ein Verteidiger beim Spielaufbau aus (11.), dann spekulierte das Team auf ein mögliches Stürmerfoul (32.), um Beispiele zu nennen. Das 0:3 kurz nach der Pause war ebenfalls vermeidbar (51.). Und das vierte Tor folgte kurz vor dem Ende nach einer Ecke (89.).

Der SVP vergibt zu viele Chancen

„Wir haben unsere Tore nicht gemacht. Das ist der Vorwurf, den ich meiner Mannschaft machen muss“, hadert Felix. Allein dreimal zwischen der 60. und 75. Minute rannte ein Pattonviller allein aufs Tor zu, traf aber nicht. Mal wurde kläglich vergeben, mal rettete der Innenpfosten für den Neu-Tabellenzweiten. „Hätten wir auf 1:3 verkürzt, hätten wir noch gut einen Punkt holen können“, so Felix. Daraus wurde nichts – zumindest die verbesserte Leistung stimmt aber vorsichtig optimistisch. „Mit dieser Niederlage kann ich besser leben als mit dem 1:7 letzte Woche.“ Doch man müsse den Schalter bald umlegen. „Hadern bringt nichts.“

In der Tabelle ist der SV Kornwestheim nach Punkten und der Tordifferenz mit den SV  Pattonville gleichgezogen.