Bayern München hat den Supercup gegen Borussia Dortmund gewonnen. Foto: Bongarts

Zum sechsten Mal hat der FC Bayern München den Supercup gewonnen. Gegen Borussia Dortmund behielt der Rekordmeister im Elfmeterschießen die Oberhand – zum Matchwinner avancierte dabei der ehemalige VfB-Torhüter Sven Ulreich.

Dortmund - Der FC Bayern hat den ersten Titel der neuen Saison gewonnen und die aufkommende Sorge über die Form der Mannschaft vorerst vertrieben. Zwei Wochen vor dem Start in die Fußball-Bundesliga setzte sich der Meister aus München im Elfmeterschießen des Supercup beim Pokalsieger aus Dortmund mit 5:4 durch. Nach bisher schwacher Vorbereitung mit zum Teil deutlichen Testspielniederlagen fand das Team von Trainer Carlo Ancelotti zurück in die Spur. Torhüter Sven Ulreich parierte zwei Elfmeter. „Der Sieg war verdient. Wir haben Moral bewiesen“, meinte der Keeper.

In der regulären Spielzeit hatte Robert Lewandowski (18. Minute) und ein Eigentor von Lukasz Piszczek (87). die Bayern vor 81 360 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park vor einer Schlappe bewahrt. Die Borussia war durch Christian Pulisic (11.) und Pierre-Emerick Aubameyang (71.) zweimal in Führung gegangen. „Jetzt haben wir den ersten Titel der Saison. Den haben wir verdient, denn wir haben sehr gut gespielt“, sagte Lewandowski in der ARD.

Bayern erneut mit Fehlstart

Wie schon bei den Schlappen gegen Mailand (0:4), Liverpool (0:3) und Neapel (0:2) erwischten die Münchner auch in Dortmund einen Fehlstart. Nur eine Minute nach der Chance zur Führung durch Lewandowski (11.) leistete sich Abwehrspieler Javier Martinez einen folgenschweren Ballverlust. Diesen Fehler nutzte US-Nationalspieler Pulisic zur Führung der Borussia.

Die Freude beim Pokalsieger über das 1:0 währte jedoch nur knapp sechs Minuten. Lewandowski brachte die Bayern zurück ins Spiel. Eine Flanke von Joshua Kimmich drückte der ehemalige Dortmunder aus kurzer Distanz über die Linie. Dieser Treffer befreite die Gäste von ihrer Unsicherheit. Mehr und mehr übernahmen sie die Spielkontrolle. Lediglich bei einem Konter der Borussia, den Torhüter Ulreich gegen Gonzalo Castro (24.) entschärfte, geriet die Münchner Abwehr bis zur Pause noch einmal in Not.

Dagegen wirkte die BVB-Defensive deutlich instabiler. Noch scheint sie mit der Vorgabe ihres Trainers Bosz überfordert, möglichst hochstehend zu verteidigen. Binnen weniger Minuten boten sich Weltmeister Thomas Müller (31./35.) zwei Chancen zum 2:1. Beim ersten Mal war BVB-Keeper Roman Bürki zur Stelle, beim zweiten Mal traf Müller per Kopf den Pfosten. Nur mit Mühe und Not retteten die Dortmunder das Remis in die Halbzeit.

Video-Beweis feiert Premiere

Auch nach Wiederanpfiff führte der FC Bayern weiter Regie, reduzierte aber das Tempo. Das nahm ihnen die Durchschlagskraft in der Offensive. Lediglich bei einer Möglichkeit durch Neuzugang Corentin Tolisso (67.) war Torgefahr erkennbar. Das ermutigte die Dortmunder zu mehr Gegenwehr. Ein Konter über den schnellen Ousmane Dembélé leitete die neuerliche BVB-Führung ein. Sein Pass ebnete Aubameyang den Weg. Doch drei Minuten vor dem Abpfiff beförderte BVB-Abwehrspieler Piszczek den Ball über die eigene Linie.

Erstmals in einem Profi-Spiel in Deutschland kam der Video-Beweis zum Einsatz. Beim 1:1 und beim 2:2 für die Bayern gab Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) erst nach Rücksprache mit dem Videoassistenten den Treffer, weil beiden Treffern aus abseitsverdächtiger Position vorausging. In der kommenden Bundesliga-Saison wird die neue Entscheidungshilfe Standard sein.