Als erste Frau und als erste Schwarze soll Lashana Lynch im neuen James-Bond-Film „No Time To Die“ die Agentin 007 spielen. Foto: imago images/ZUMA Press/MGM via www.imago-images.de

Eine neue junge „Tatort“-Kommissarin, eine schwarze Agentin 007, Stevens Spielbergs Tochter als talentierte Pop-Sängerin, eine neue Queen Elizabeth auf Netflix - vier von sieben Frauen, die die Durchstarterinnen des Jahres 2021 werden können.

Berlin - Wer wird die Schlagzeilen bestimmen im neuen Jahr? Hier sieben Frauen, die in Musik, Fernsehen, Film und Medien gerade in den Startlöchern stehen. Und nur darauf warten, dass 2021 beginnt:

Lashana Lynch – Eine schwarze Frau als Agentin 007

Als erste Frau und als erste Schwarze soll Lashana Lynch im neuen James-Bond-Film „No Time To Die“ die Agentin 007 spielen. Dass die 32-jährige Britin in ihrer Rolle als Nomi die berühmte Dienstnummer bekommt, sorgt für Aufsehen. „Es gibt viele sehr starke weibliche Rollen in der Bond-Reihe“, sagte Lynch der Deutschen Presse-Agentur. „Wir wollten, dass Nomi das fortsetzt und etwas wirklich Einzigartiges und Starkes mitbringt.“

Als taffe Pilotin Maria Rambeau im Comic-Epos „Captain Marvel“ wurde die Londonerin mit jamaikanischen Wurzeln 2019 einem breiten Publikum bekannt. Mit Bond folgt der nächste Kino-Blockbuster, der nach Corona-bedingter Verschiebung Ende März starten soll.

Nachfolgerin von Daniel Craig wird Lynch aber nicht. „Eine „#MeToo-Version“ von James Bond? Ich glaube, das gibt es nicht“, versichert sie. Die Nummer 007 bekommt Nomi, weil sich Bond zu Filmbeginn im Ruhestand befindet. Dass die Agentin ihm Paroli bieten wird, ist aber schon im Trailer zu sehen. „Kommen Sie mir nicht in die Quere“, droht sie Bond. „Wenn doch, jage ich Ihnen eine Kugel ins Knie.“

Jasna Fritzi Bauer – Schauspielerin, Dichterin, Kommissarin

Als Kommissarin Liv Moormann geht Jasna Fritzi Bauer erstmals im Frühsommer 2021 im Ersten an die Arbeit, wenn sie mit ihren Kollegen Luise Wolfram und Dar Salim im Bremer Tatort (Arbeitstitel: „Neugeboren“) ermittelt. „Und eventuell wird in 2021 auch noch ein zweiter Fall im Ersten zu sehen sein, wenn wir schnell genug sind“, sagt die 31-Jährige.

Die in Wiesbaden geborene und in Berlin lebende Schauspielerin hat die schweizerische und chilenische Staatsangehörigkeit. Sie spielte auf der Volksbühne Berlin und im Burgtheater Wien. Im Dezember 2019 kam die Nachricht von Radio Bremen, dass sie zum neuen Ermittler-Trio gehört. Was man für einen Tatort braucht? „Tolle Kollegen“ und ein „bisschen Wahnsinn“, verrät die 1,58 Meter große Schauspielerin.

Aber der Tatort ist nur ein Highlight für sie im nächsten Jahr. Sie sei sehr glücklich, „dass ich auch in 2021 weiter an meinen Herzensprojekten arbeiten kann. Zum einen das Kulturprojekt „Heute schreibe ich Gedichte“ (Instagram: @heuteschreibeich) und zum anderen den Podcast „Unter Dry“, den ich gemeinsam mit Anna Maria Mühe und Cristina do Rego aufnehme.“

Buzzy Lee – Steven Spielbergs talentierte Tochter

Sie hätte sich den Karrierestart mit dem Nachnamen des weltberühmten Vaters auf ihrem Studio-Debütalbum wohl einfacher machen können. Doch als Musikerin versteckt sich Sasha Spielberg (30), Tochter von Hollywood-Regisseur Steven Spielberg und Schauspielerin Kate Capshaw, hinter dem Alias Buzzy Lee. Was dieser Künstlername nicht verbergen kann, ist das riesige Talent der in Los Angeles geborenen Sängerin, die seit 2004 in mehreren Spielberg-Filmen mitwirkte.

Stimmlich kommt sie wie eine US-Version von Kate Bush daher. Und auch der geheimnisvoll-ätherische Sound des Ende Januar erscheinenden, von Nicolás Jaar produzierten Buzzy-Lee-Werks „Spoiled Love“ lässt an die britische Pop-Elfe denken. „Dieses Album entstand aus einer Trennung heraus, und es wurde von den vorbeiziehenden Jahreszeiten geprägt“, erzählt Sasha Spielberg über die neun in Kalifornien und Norditalien entstandenen, sehr atmosphärischen Lieder.

Mit dem Elektro-Experimentalkünstler Jaar hatte sie vorher schon im Projekt Just Friends zusammengearbeitet, ehe sie bei Live-Auftritten und als Buzzy Lee mit ersten eigenen Songs überzeugte. Nun gilt Steven Spielbergs begabte Tochter als eine der Popmusikerinnen, die 2021 den Durchbruch schaffen dürften. Promi-Bonus braucht sie nicht.

Leni Klum – Karriere-Start bei „Germany’s Next Topmodel“?

Ihre vier Kinder hat Model und TV-Star Heidi Klum stets aus der Öffentlichkeit herausgehalten. Auch Leni, das älteste Klum-Kind und Tochter des früheren Formel-1-Managers Flavio Briatore, blieb bislang privat. Doch das könnte sich nun ändern: Leni soll einen Part in der neuen Staffel der Klumschen Castingshow „Germany’s Next Topmodel“ haben. Geheimnisvoll kündigte die Mama dazu neulich bei Instagram an: „Bring-dein-Kind-zur-Arbeit-Tag“ und dazu den Hashtag der Sendung #GNTM. Dazu postete Klum ein Foto von sich und der 16-Jährigen. Richtig zu sehen bekamen die Follower Leni allerdings nicht, auf den wenigen Bildern ist sie nur mit Mund-Nasen-Bedeckung zu sehen.

In den Fokus rückt sie dennoch zunehmend: Sie selbst hat inzwischen einen Instagram-Account, auf dem sie hin und wieder Einblicke in ihren Alltag gibt. Auch Heidi zeigt ihre Älteste verstärkt - ob tanzend im Garten in Los Angeles oder beim Spaziergang durch Berlin. Aber: Lenis ganzes Gesicht bekamen Fans bislang nur auf jahrealten Kinderfotos zu sehen. Womöglich kommt im kommenden Jahr in der Pro7-Show die Enthüllung der Supermodel-Tochter.

Christine Strobl – Filmexpertin an der Spitze im Ersten

Schaut man einen Film im Ersten oder in den dritten Programmen der ARD, ist Christine Strobl mit hoher Wahrscheinlichkeit vorab daran beteiligt gewesen. Die Filmexpertin steht seit Jahren an der Spitze der Degeto Film GmbH. Die ARD-Gemeinschaftseinrichtung kauft fiktionale Programminhalte und lässt auch viele Filme produzieren. Im Ersten zum Beispiel verantwortet die Degeto nach eigenen Angaben rund 80 Prozent aller fiktionalen Filme.

Jetzt macht die Medienmanagerin, Tochter von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU), den nächsten Sprung – an die Spitze der ARD-Programmdirektion als Nachfolgerin von Volker Herres. Im Mai geht es los. In ihr Gebiet fallen das Erste und die ARD-Mediathek, und Strobl kümmert sich auch um den Bereich von linearen und nonlinearen Videoangeboten. Das ist eine entscheidende Stelle – denn Streaming boomt weltweit und in Deutschland. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben zuletzt das Angebot ihrer Mediatheken massiv ausgebaut.

Die 49-Jährige, die mit dem baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl (CDU) verheiratet ist, gilt als sehr gut vernetzt in der Film- und Fernsehbranche.

Imelda Staunton – Die Königin auf Netflix

Royal-Fans dürften 2021 besonders gespannt auf Imelda Staunton sein, die in der fünften Staffel der Netflix-Serie „The Crown“ Königin Elizabeth II. spielen wird. Die 65-Jährige übernimmt die Rolle von Olivia Colman (46), die in der dritten und vierten Staffel die Monarchin spielte. Zuvor hatte Claire Foy (36) die Queen verkörpert. Da „The Crown“ das Leben der britischen Royals über mehrere Jahrzehnte erzählt, wechseln die Schauspieler, damit die Charaktere authentisch altern.

In einem Fernseh-Interview in der britischen Sendung „This Morning“ gab Staunton im Oktober zu, auch etwas Druck angesichts der Aufgabe zu verspüren - aber auch viel Vorfreude. „Ich trete in die Fußstapfen von zwei außergewöhnlichen Schauspielerinnen, aber auch in die eines außergewöhnlichen Menschen.“ Obwohl die Dreharbeiten erst im Sommer 2021 anfangen sollen, sei sie schon dabei zu üben.

Auf der großen Leinwand erschien die in London geborene Britin bisher unter anderem in „Harry Potter und der Orden des Phönix“ und der „Alice in Wonderland“-Verfilmung von Tim Burton aus dem Jahr 2010.

Arlo Parks – 20-Jährige auf der Liste der „Breakthrough Artists“

Mit ihren 20 Jahren klingt die Britin Arlo Parks schon wie ein Soul-Star. Dabei hat die Musikerin, die mit bürgerlichem Namen Anaïs Oluwatoyin Estelle Marinho heißt, noch nicht einmal ein Album herausgebracht. Das hat die BBC dieses Jahr nicht davon abgehalten, Parks auf die Liste der „Breakthrough Artists“ zu setzen. In gefeierten Singles wie „Eugene“ oder „Hurt“ verpackt Parks melancholische Texte in eingängigen Indie-Pop und groovende R&B-Rhythmen. Nebenher schreibt sie Gedichte.

Ihr Vater stammt aus Nigeria, ihre Mutter wurde in Frankreich geboren, wie Parks dem britischen „Guardian“ erzählte. „Wir wurden immer dazu motiviert, über unsere Gefühle zu sprechen.“ Ihre erste EP nannte sie „Super Sad Generation“. Doch als Stimme ihrer Generation wolle sich die Musikerin, die in ihren Liedern auch ihre Bisexualität thematisiert, nicht verstanden wissen.

Auch die ehemalige First Lady Michelle Obama ist bereits Fan: „Eugene“ ist Teil ihrer offiziellen Playlist auf Spotify. Im Januar 2021 soll das Debütalbum der Londonerin erscheinen.