Dutzende Straftaten, spektakuläre Flucht und Prävention im Fokus: Der Sicherheitstag im Rems-Murr-Kreis hatte viele Facetten – und eine klare Botschaft.
Ein Dienstag im Mai, an dem Blaulicht zum Alltag wurde: Der länderübergreifende Sicherheitstag am 13. Mai hat auch im Rems-Murr-Kreis eine sichtbare Polizeipräsenz mit sich gebracht. Wie das Polizeipräsidium Aalen mitteilt, waren mehr als 300 Einsatzkräfte im gesamten Präsidiumsbereich unterwegs – unterstützt von Partnerbehörden und koordiniert aus dem Führungs- und Lagezentrum in Aalen. Ihr Ziel: mehr Sicherheit im öffentlichen Raum und ein gestärktes Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung.
Der länderübergreifende Fahndungs- und Sicherheitstag wurde unter anderem in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland durchgeführt.
Spektakuläre Festnahme: Polizei jagt Drogendelinquenten auf Dach
Im Rems-Murr-Kreis wurden laut dem Polizeipräsidium Aalen 402 Personen und 325 Fahrzeuge kontrolliert. Dabei wurden zwölf Straftaten und 34 Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Der wohl ungewöhnlichste Fall: Ein 49-Jähriger, gegen den ein Haftbefehl wegen Drogendelikten vorlag, flüchtete über das Dach seines Hauses. Erst mit Hilfe von Höhenrettern konnte er zur Rückkehr bewegt und schließlich festgenommen werden.
Insgesamt wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums, das auch die Landkreise Ostalb und Schwäbisch Hall umfasst, 872 Personen, 617 Fahrzeuge sowie rund 1630 Dokumente überprüft. 19 Straftaten, 415 Ordnungswidrigkeiten und zwei Festnahmen markieren die Bilanz des Kontrolltages.
Prävention im Fokus: Polizei stärkt Sicherheitsbewusstsein im Kreis
Doch die Polizei setzte nicht nur auf Repression. Präventive Maßnahmen begleiteten den Einsatz: Informationsstände, Gespräche und Vorträge zu Themen wie Seniorenbetrug, Jugendkriminalität oder Verkehrssicherheit sollten das Bewusstsein in der Bevölkerung stärken. Die Resonanz ist laut der Polizei „durchweg positiv“ gewesen.
Ob solche Großaktionen nachhaltige Wirkung zeigen, bleibt abzuwarten. Zwar sorgen sichtbare Kontrollen kurzfristig für Aufmerksamkeit – ob sie auch langfristig das Sicherheitsgefühl stärken, wird sich erst im Alltag erweisen. Die Polizei jedenfalls zieht ein positives Fazit: Der Einsatz habe „deutlich gemacht, dass der öffentliche Raum kein rechtsfreier Raum ist“.