2023 war das wirtschaftlich zweitbeste Jahr der Firmengeschichte. Gleichzeitig baut die Waffenschmiede ihren Hauptproduktionsstandort in Oberndorf weiter aus.
In der Hauptversammlung am Dienstag blickt Heckler & Koch auf das zweitbeste Jahr der Firmengeschichte zurück. Wie der "Schwarzwälder Bote" berichtet, stellt das Unternehmen fest: Der fortgesetzte, völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine unterstreiche die Notwendigkeit für die europäischen Staaten, sich für eine glaubhafte Abschreckung zu rüsten.
Mit dem Großherzogtum Luxemburg setze die vierte europäische Flächenarmee auf die Sturmgewehre HK416 und HK417 aus dem Hause Heckler & Koch, erklärt Vorstandsvorsitzender Jens Bodo Koch. Norwegen und Frankreich seien bereits seit vielen Jahren zufriedene Nutzer dieser Produkte.
Erster Schritt zur Einführung der neuen Ordonnanzwaffe der Bundeswehr
Bei der Bundeswehr sei die Truppenerprobung des HK416 weitgehend abgeschlossen – der erste Schritt der Einführung des HK416 als G95A1, wie das Unternehmen mitteilt. Die Produktfamilie HK416 werde auch in den Vereinigten Staaten bei dem US Marine Corps, bei der US Army sowie europaweit bei nahezu allen Spezialeinheiten (unter anderem bei den KSK der Bundeswehr) geschätzt.
Hohe Investitionen am Standort Oberndorf
„Mit unseren fortlaufend hohen Investitionen von rund 100 Millionen Euro bis 2026 in den Standort Oberndorf, den Vorbereitungen für die Belieferung der Bundeswehr mit dem HK416 und dem Fokus auf kontinuierliche Steigerung unserer Poduktionseffizienzen leistet Heckler & Koch seinen Beitrag zum erfolgreichen Gelingen der Zeitenwende“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Jens Bodo Koch. Weiter führt er aus: „Auf dieser Grundlage sind wir nun in der Lage, unser Wachstum zukünftig kräftig zu steigern. Ein erster wichtiger Schritt ist der Zukauf eines Schießstands in England. Dieser stärkt die industrielle Basis und die Serviceorientierung von Heckler & Koch im Vereinigten Königreich“.
Zweitbestes Ergebnis der Firmengeschichte
Der Umsatz lag im Jahr 2023 zum zweiten Mal in Folge über 300 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) lag bei 62,2 Millionen Euro – das zweitbeste der Firmengeschichte. Der Gewinn nach Steuern (EAT) betrug 28,7 Millionen Euro.
Für 2024 erwartet das Unternehmen wir einen höheren Auftragseingang als in den Vorjahren. Die Zahlen für das erste Halbjahr 2024 untermauern diese Erwartungen: Der Auftragseingang lag mit 197,8 Millionen Euro rund 55 Millionen Euro über den Vergleichswert aus 2023.
„Wachstums- und Innovationskurs fortsetzen“
Und Heckler & Koch will seinen eingeschlagenen Wachstums- und Innovationskurs „konsequent fortsetzen“: „Die langfristige Perspektive des Unternehmens ist sehr gut. Mit der Entscheidung für das HK416 (G95) durch die Bundeswehr, wird Heckler & Koch auch die dritte Generation der Flächenbewaffnung für die deutschen Streitkräfte liefern. Zudem feierte die HK433-Produktfamilie auf dem Markt ihren Durchbruch. Sie wurde nicht nur erfolgreich als neue Mitteldistanzwaffe bei mehreren Landespolizeien eingeführt. Das HK437 als Teil der 433-Familie ging auch als Sieger der Ausschreibung für die neue Sonderwaffe schallgedämpft (G39) für die Kommandoeinheiten der Bundeswehr hervor“, erläutert Vertriebsvorstand Marco Geißinger die positive Auftragslage.
„Innovationen sind die Wurzel für künftiges Wachstum“ erklärt der Vorstandsvorsitzende Koch. „Die Innovationskraft unseres Unternehmens wird durch Produkte wie die Pistole SFP9CC, das neueste Präzisionsgewehr MR308 A6, das als G210 von KSK und KSM eingeführt wird sowie das erstmalig auf der ‚Eurosatory‘ in Paris vorgestellte, leichte Maschinengewehr HK421, eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Verbündeten aus NATO und EU sowie die Sicherheitspartner der Bundesrepublik können sich somit auch in Zukunft darauf verlassen, bei der Erfüllung ihres Auftrags – der Verteidigung unserer Freiheit und Demokratie – bestens durch die Produkte von Heckler & Koch gerüstet zu sein.“
Diversifizierung durch strategische Zukäufe
„Der bewährte Wachstums- und Investitionskurs kann dank der sehr soliden Finanzlage weiter fortgeführt werden“, erklärt Finanzvorstand Andreas Schnauz. „Wir sind daher in der Lage, Heckler & Koch durch strategische Zukäufe zu diversifizieren und so in hochinnovativen Geschäftsfeldern aktiv zu werden. Der Schwerpunkt wird hier auf zivilen Technologien liegen“, so Schnauz.