Andreas Kwiezinski (l.) und Martin Rathgeb geben Tipps zur Sicherheit. Foto: Sarshar Fard

Kleine Streits können die Menschen auch selbst regeln. Es gibt aber Fälle, da kann dies gefährlich werden. Dann sind die Bürger besser beraten, die Polizei zu rufen. Dies und mehr erklärten Polizisten bei einem Rundgang in Stuttgart-Sillenbuch.

Sillenbuch - Wie steht es um die Sicherheit in Sillenbuch? Das war die Ausgangsfrage bei einem Rundgang mit der Polizei, den die örtliche CDU vergangene Woche organisiert hatte. „Mit der Sicherheit ist es gut bestellt, problematische Bereiche gibt es nicht“, sagte Andreas Kwiezinski vom Sillenbucher Polizeiposten. Und wenn die Polizei doch zum Einsatz komme, „geht es in der Regel um die üblichen Delikte wie Diebstähle, Schlägereien, Betrügereien und Unfallfahrerflucht.“

Der Bezirk Sillenbuch ist Teil des größten Polizeireviers Stuttgart. Und dort geht es – das zeigen auch die alljährlichen Berichte zur Kriminalität – vergleichsweise harmlos zu. Wenn es überhaupt bestimmte Gruppen von Menschen gibt, die die Polizei in Sillenbuch besonders beschäftigen, so seien dies einerseits Jugendliche. Delikte seien Schlägereien oder Graffiti. Andererseits würden vor allem Menschen, die älter als 50 Jahre sind, die Polizei rufen – zum Beispiel wegen Mietstreitigkeiten oder Falschparkern. „Oftmals geht es um Kleinigkeiten“, sagte Kwiezinski vom Polizeiposten. „Diese könnten auch alleine gelöst werden, wenn die Personen anständig miteinander reden.“

Warum ist etwas verdächtig?

Doch es gebe durchaus Fälle, bei denen die Bürger besser beraten sind, wenn sie sich nicht selbst kümmern, sondern stattdessen die Polizei rufen. Und zwar immer dann, wenn ihnen etwas verdächtig erscheint. Sei es ein Kreuz oder eine andere Markierung auf dem Boden, die eher nicht von Kindern stammen, eine Schleife an einer Hecke oder Personen, die sich immer wieder umschauen. „Natürlich kann man nicht jedes Mal kommen“, sagte der Revierleiter Martin Rathgeb, der ebenfalls bei dem Rundgang dabei gewesen ist. „Was aber möglich ist, ist vorsorglich Präsenz zu zeigen oder auch die Personalie aufzunehmen. So wird möglicherweise verhindert, dass etwas passiert.“ Kwiezinski fügte hinzu: „Hilfreich ist dann natürlich, zu sagen, warum einem etwas verdächtig erscheint, oder sich das Kennzeichen aufzuschreiben. So kann der Halter schnell überprüft werden.“ Nicht ratsam sei es, auf eigene Faust einzugreifen. „Das ist gefährlich, außerdem ist der Verdächtige dann schnell weg“, sagte Kwiezinski.

So oder so, die Polizei braucht aufmerksame Bürger. Es sei besser, die Polizei einmal zu oft zu rufen als einmal zu wenig. Es sei schon vorgekommen, dass Nachbarn Einbrechern geholfen hätten, die Beute einzuladen. „Absolute Sicherheit gibt es nicht, aber man sollte auch nicht leichtsinnig sein“, sagte Rathgeb. Dazu zählt, nicht nur Türen, sondern auch Klappfenster zu verrammeln. Viele glaubten gekippte Fenster seien sicher, „aber ich bin da in zehn Sekunden drinnen“, sagte Rathgeb.