Die Poller am Eingang der Esslinger Ritterstraße sind bereits installiert – künftig soll es weitere stationäre Zufahrtssperren in der Stadt geben. Foto: Roberto Bulgrin

Esslingen verstärkt den Terrorschutz: Nach einem erfolgreichen Probelauf sollen zunächst mobile Zufahrtssperren eingesetzt werden. Was ist künftig noch geplant?

Die Sicherheit bei Events ist schon lange ein Thema in Esslingen. Ging es früher vor allem um Gefahren durch den Gebrauch von Gas oder Feuer bei Veranstaltungen oder aber durch Naturereignisse wie heftige Gewitter, stehen jetzt vor allem Angriffe von außen im Fokus. Nach einem Probelauf beim Esslinger Frühling will die Stadt nun vorerst mobile Zufahrtsschutzelemente anschaffen, um zentrale Plätze bei Großveranstaltungen zu schützen. An einigen Stellen sollen zudem zeitnah stationäre Poller installiert werden.

 

Der Anschlag mit einem Lastwagen auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Jahr 2016 war ein erster Weckruf. Seither ist die Terrorabwehr bei Veranstaltungen vielerorts ein Thema. Die jüngsten Attacken auf Events wie etwa in Magdeburg im Dezember, wo ein Mann mit seinem Auto über den gut besuchten Weihnachtsmarkt raste, haben die Diskussionen wieder neu befeuert. Nachdem sowohl die Grünen als auch die AfD im Esslinger Gemeinderat entsprechende Anträge gestellt hatten, hat die Stadt nun über den aktuellen Stand der Sicherheitskonzepte informiert.

Esslingen schafft eigene Zufahrtssperren für Events an

Demnach war ein erster Probelauf mit gemieteten mobilen Zufahrtsschutzelementen beim Esslinger Frühling erfolgreich. Daher will die Stadt nun eigene Zufahrtsschutzelemente anschaffen, die bei den verschiedenen Veranstaltungen zum Einsatz kommen sollen. Zwar liegt laut Stadtverwaltung bereits seit 2022 ein umfangreiches Zufahrtsschutzkonzept für die Esslinger Innenstadt vor. Doch wegen der hohen Kosten und des großen Planungsaufwandes sei dieses noch nicht umgesetzt worden. Lediglich die stationären Poller in der Ritterstraße wurden bereits eingerichtet.

Beim Esslinger Frühling mit den Gartentagen wurden die mobilen Zufahrtssperren bereits getestet. Foto: Roberto Bulgrin

Nun sollen zeitnah weitere stationäre Zufahrtsschutzelemente in der Agnespromenade und der Abt-Fulrad-Straße sowie der Bahnhofstraße installiert werden. Das sei auch deshalb sinnvoll, weil so der große Personalaufwand und damit die hohen Kosten beim Einsatz der mobilen Elemente eingespart werden könnten, heißt es aus dem Rathaus. Zwar liege aktuell keine konkrete Bedrohungslage für Veranstaltungen in Esslingen vor. Doch für sogenannte Überfahrttaten bestehe im gesamten Bundesgebiet aktuell eine abstrakte, hohe Gefahrenlage. Im Übrigen müsse jede Veranstaltung für sich betrachtet und jeweils ein eigenes Sicherheitskonzept erstellt werden.

Eigenes Sicherheitskonzept für jedes Esslinger Großevent

Ziel muss es laut Ordnungsbürgermeister Yalcin Bayraktar sein, vor allem bei den Großveranstaltungen in der Innenstadt Zufahrtsschutz zu gewährleisten. „Aber die Sicherheitskonzepte sind stets der Geheimhaltung unterworfen“, mahnte Bayraktar in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses. Klar sei, dass genau geregelt werden müsse, wo die Absperrungen aufgestellt werden und wer sie wann passieren dürfe, erklärte Ordnungsamtsleiterin Brigitte Länge mit Blick auf Polizei, Feuerwehr oder Anwohner.

Im Verwaltungsausschuss wurde das Vorgehen der Stadtverwaltung einhellig begrüßt – auch wenn von verschiedenen Seiten betont wurde, dass es einen hundertprozentigen Schutz vor einem Attentat nie geben werde. Laut Ordnungsamtsleiterin Länge soll bis zum Schwörfest Anfang Juli ein Großteil der mobilen Absperrungen geliefert sein.