Bei einer Übung wurde vor einigen Tagen mit einem brennenden Auto gearbeitet. Foto: Land

Der Tunnel in Sindelfingen-Darmsheim wird von nun an von der Mobilitätszentrale Baden-Württemberg 24 Stunden am Tag überwacht. Damit soll die Sicherheit in der Verkehrsröhre gesteigert werden.

Die Sicherheit der Straßentunnel in Baden-Württemberg wird Zug um Zug mit moderner Technik verbessert: Als erster wird seit Montag der 2018 eröffnete und zuletzt drei Wochen gesperrte Tunnel in Darmsheim über eine zentrale Plattform überwacht. Weitere Tunnel im Land sollen folgen, um die Verkehrssicherheit in diesen Bauwerken weiter zu erhöhen. Das teilt Landesverkehrsministerium mit.

„Die Einbindung des Tunnels in Sindelfingen-Darmsheim in die ‚Übergeordnete Leittechnik’ , kurz (ÜLT), ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer zentralen und sicheren Tunnelüberwachung. In den kommenden zehn Jahren kommen fast 40 Straßentunnel hinzu, der letzte soll 2033 in das zentrale System eingebunden sein. Ob Unfall, Brand oder technische Störung – Tunnel müssen gut überwacht werden, um schnell helfen zu können“, sagte Minister Winfried Hermann.

Die Stuttgarter Regierungspräsidentin Susanne Bay ergänzte: „Nach dem erfolgreich durchgeführten Brandversuch am vorvergangenen Freitag sowie letzten funktionalen Tests der Tunnelsteuerung über das Wochenende steht einer 24-Stunden-Überwachung durch die Mobilitätszentrale Baden-Württemberg nichts mehr im Wege. So kann im Falle eines Brandes die Selbst- und Fremdrettung verbessert werden.“

Mit spezieller Schulung im Dreischichtbetrieb

Das Personal der Zentrale arbeitet im Dreischichtbetrieb, mit mindestens zwei Beschäftigten pro Schicht. Alle Mitarbeitenden sind speziell geschult.

Das System der ÜLT wurde 2001 bei der Mobilitätszentrale in Stuttgart in Betrieb genommen. Es hat sich in den vergangenen Jahren bewährt, wird laufend weiterentwickelt und ist nahezu ausfallsicher. Das Ziel ist es, nach und nach alle Tunnel im Land mit einer Länge von mehr als 400 Meter auf die Verkehrsmanagementzentrale aufzuschalten – jeweils drei bis fünf Tunnel pro Jahr.

Rechtliche Grundlage: Novelle des Straßengesetzes

Die Weichen für eine landesweite, zentrale Überwachung der Bundes- und Landesstraßentunnel wurden mit der Änderung des Straßengesetzes Anfang 2021 gestellt. Auf Grundlage dieser Gesetzesänderung wird die fachtechnische Kompetenz in einer Zentrale gebündelt. Die einzelnen Land- und Stadtkreise können damit dauerhaft von dieser Aufgabe entlastet werden. Mit dem 468 Meter langen Tunnel, durch den die Landesstraße 1182 als Nordumfahrung des Sindelfinger Stadtteils Darmsheim führt, hat nun die Umsetzung der zentralen Tunnelüberwachung des Landes begonnen.