Maren Wöhrbach möchte den Kindern, die die Affalterbacher Straße überqueren müssen, eine Stimme geben. Foto: privat

Eine Mutter hat ein Jahr lang für eine Querungshilfe an der Affalterbacher Straße in Erdmannhausen gekämpft. Jetzt hat sie Erfolg.

Erdmannhausen - Es ist geschafft. Das Landratsamt Ludwigsburg hat zugesagt, auf der Affalterbacher Straße in der Nähe des Kindergartens Regenbogen eine Fußgängernase zu installieren. Sie soll dafür sorgen, dass besonders Kindergartenkinder und auch ältere Menschen die Straße sicherer überqueren können. Das ist das Ergebnis einer Verkehrsschau mit dem Landratsamt Ludwigsburg am 21. Juli. Diese Neuigkeit überbrachte Maren Wöhrbach in den vergangenen Tagen der Kindergartenleitung und den Eltern. Sie hatte eine entsprechende Petition gestartet. Schon in wenigen Wochen soll die Querungshilfe zwischen den Einmündungen Jahnstraße und Ulrichshain installiert werden.

Petition gestartet

Maren Wöhrbach ist glücklich und auch ein wenig stolz. Vor etwa einem Jahr hatte sie sich auf den Weg gemacht mit dem Ziel, die Affalterbacher Straße sicherer zu machen und ihr damit den Schrecken zu nehmen – besonders hinsichtlich des Kindergartens Regenbogen. Bereits im Sommer 2020 hatte die Mutter eine Petition gestartet.

„Der kurvige Straßenverlauf und das hohe Gefälle machen es Kindern beinahe unmöglich, Abstand und Geschwindigkeit heranfahrender Pkw und Lkw richtig einzuschätzen“, war damals auf der Petitionsseite im Internet zu lesen. Sie monierte: Die vorhandene Beschilderung und das Tempodisplay reichen nicht aus, um die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern zu erreichen. Und weiter: „Wir fordern endlich eine insbesondere für Kinder sichere Querungsmöglichkeit im Bereich des Kindergartens sowie weitere Maßnahmen zur Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung und der Erhöhung der Aufmerksamkeit der Kraftfahrzeugführer.“ In den darauffolgenden Monaten sammelt die Erdmannhäuserin mit anderen Eltern 273 Unterschriften, die sie dem Erdmannhäuser Bürgermeister Marcus Kohler überreichte.

Mit Lösung zufrieden

Mit der Lösung „Fußgängernase“ ist Maren Wöhrbach nun sehr zufrieden. Die Nase wird zwischen den Einmündungen Jahnstraße und Ulrichshain installiert. „Dadurch wird die Fahrbahn einseitig verengt“, berichtet Wöhrbach. Das bewirke zum einen, dass langsamer gefahren werden müsse. Zudem betrete der Fußgänger die Straße in einem geschützten und gut sichtbaren Bereich, bevor er auf die Fahrbahn tritt. Die zu überquerende Strecke werde so verkürzt, berichtet Wöhrbach. Direkt vor und nach der Fußgängernase gelte dann ein Parkverbot.

Unfallsituation unauffällig

Nach Auskunft des Landratsamtes hatte die Verkehrsschau ergeben, dass hier „mit den üblichen Gefahren, die im Straßenverkehr auftreten, zu rechnen ist.“ Die Unfallsituation sei hier unauffällig und für verkehrstüchtige Verkehrsteilnehmer sei die Situation gut zu meistern. Dennoch zeigt man sich bereit, den Fußgängern das Queren mit der Gehwegnase zu vereinfachen.

In den kommenden Wochen werde die Nase vorläufig montiert und dann überprüft, ob der Standort optimal ist. „Vielleicht wird sie dann noch zwei Meter nach oben oder unten verlegt“, sagt die Erdmannhäuserin. Zudem habe das Landratsamt zugesagt, künftig genau im Bereich der Nase die Geschwindigkeit der Autos und Lastwagen zu messen. Bislang war dies weiter unten im Kurvenbereich vor dem Kindergarten passiert, wo der Verkehr nach Einschätzung von Wöhrmann sowieso langsamer fließt.

Verwaltung hilft mit

Auch die Gemeinde Erdmanhausen hat einige Maßnahmen in Aussicht gestellt, um die Situation noch zu verbessern, so Wöhrmann. So wird das Tempodisplay mit dem lachenden beziehungsweise traurigen Gesicht ebenfalls weiter nach oben versetzt. Die Daten, die hier gesammelt werden, sollen künftig gespeichert werden, damit klar wird, ob sich Verkehrsteilnehmer an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Die Verwaltung hat zudem zugesagt, den Kindergarten für alle Verkehrsteilnehmer sichtbarer zu machen. Die Absperrungen zur Straße hin werden farbig gestrichen. Angedacht ist auch, den Vorgarten des Gebäudes so zu gestalten, dass er für Verkehrsteilnehmer als Kindergarten gut erkennbar ist.

Bürgermeister freut sich

Bürgermeister Marcus Kohler freut sich sehr, dass die Affalterbacher Straße nun sicherer wird: „Alles, was hilft, unsere Kinder zu schützen, ist sehr wertvoll.“ Der Schultes spricht von einer „sehr erfreulichen Lösung“. Er ist Maren Wöhrbach sehr dankbar für ihr Engagement, wie er sagt.

Wöhrbach hat damit nun geschafft, was schon seit rund 20 Jahren immer wieder einmal im Gespräch gewesen war. „Es hat Spaß gemacht, weil so viel Verbindendes entstanden ist“, sagt sie.