Eigentlich verboten: Fans von Eintracht Braunschweig zünden Pyrotechnik in der Mercedes-Benz-Arena. Foto: dpa

Die Polizei betreibt einen hohen Aufwand, um für die Sicherheit rund um Fußballstadien zu sorgen. So fällt die Halbzeitbilanz nach der Hinrunde in Baden-Württemberg aus.

Stuttgart - Die Ausschreitungen rund um die Fußballstadien im Südwesten haben in der Hinrunde der Saison 2015/2016 deutlich abgenommen. Wie aus den Zahlen des baden-württembergischen Innenministeriums hervorgeht, gab es bei den Spielen von der Bundes- bis zur Oberliga weniger Verletzte (25 statt 43) und weniger Straftaten (205 statt 362) als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Dies spreche für seine Strategie, sagte Innenminister Reinhold Gall (SPD). Generell falle seine Zwischenbilanz positiv aus – was auch daran liegt, dass die Zahl der Polizeieinsatzstunden bei Fußballspielen erstmals seit mehreren Jahren zurückging.

Rund um die Partien in den fünf höchsten Spielklassen leisteten die Beamten 86.834 Einsatzstunden. In der Hinrunde der vergangenen Saison waren es noch 90 640 Einsatzstunden gewesen. Gall betonte, dass Baden-Württemberg damit im bundesweiten Vergleich weiter den geringsten Kräfteansatz pro Spiel vorweisen könne.

„Wir drehen seit geraumer Zeit an kleinen Stellschrauben, damit die Polizei so gering wie möglich belastet wird“, sagte Gall. Dazu gehöre eine „ressourcenschonende Kräfteplanung und die intensive Einbindung der Vereine“. Dieser Weg habe sich als richtig erwiesen und werde konsequent weiterverfolgt.

Das Sorgenkind unter den zehn baden-württembergischen Vereinen, die in einer der ersten drei Ligen spielen, ist aus polizeilicher Sicht der Zweitligist Karlsruher SC. Im Wildpark arbeiteten die Beamten in der Hinrunde im Schnitt 1816 Stunden pro Partie – und damit länger als bei den Heimspielen der Bundesligisten VfB Stuttgart (1491) und 1899 Hoffenheim (992).

Das Duell mit den meisten Polizeieinsatzstunden gab es jedoch in der Regionalliga – zwischen dem SV Waldhof Mannheim und 1. FC Saarbrücken (6114 Stunden).