Angenehmes Shoppen: Mit dem Smartphone lassen sich schnell und einfach Preise vergleichen. Foto: Robert Kneschke/Fotolia

Schnäppchenjäger durchforsten nicht mehr nur den Prospekt, sondern suchen mit Apps auf dem Smartphone nach Angeboten. Doch für wen ist welche Shopping-App geeignet?

Würzburg - Einfach nur einkaufen war gestern. Selbst für den konservativsten Einkäufer gibt es mittlerweile Anwendungen, Apps genannt, fürs Smartphone, die beim cleveren Geldausgeben helfen sollen. Vom Preisvergleich in Sekundenschnelle bis hin zum automatischen Sammeln von Einkaufsgutscheinen haben die kleinen Helfer einiges zu bieten. Nicht jede App ist jedoch für jeden Nutzertyp geeignet. Für einige der Programme ist Datensparsamkeit ein Fremdwort. Aber auch wer nicht zu viele Informationen über sich preisgeben möchte, kann bei einigen Apps auf seine Kosten kommen. Und wer für das Geldsparen oder das perfekt auf den Bedarf geschneiderte Angebot ohnehin gerne mal seine Daten preisgibt, der hat eine große Auswahl.

Der technikbegeisterte Urbanist

Technikbegeisterung gepaart mit einem gewissen Grad an Leichtsinn, was den Umgang mit den persönlichen Daten betrifft: Das zeichnet den Urbanisten aus. Apps wie beispielsweise Shopkick sind wie gemacht für ihn. Die im Herbst vergangenen Jahres gestartete Einkaufs-App verspricht Händlern mehr Kunden in den eigenen Läden, indem sie die App-Besitzer für den Ladenbesuch mit Bonuspunkten belohnt, die wiederum in Einkaufsgutscheine umgewandelt werden können.

Mehrere große Handelsketten wie etwa Douglas, Media-Markt, Saturn, Karstadt und Obi sind mit von der Partie und haben an den Eingängen kleine Boxen angebracht, die Signale an die Smartphones senden. Für das Betreten eines Ladens bekommt ein Nutzer mit geöffneter App Punkte, in der App können die Händler zudem Sonderangebote platzieren, die dann beim Betreten aufploppen. Wer zusätzlich QR-Codes bestimmter Produkte einscannt, kann Extra-Punkte sammeln. Nachteil: Die App weiß, welchen Laden man wann betreten und wieder verlassen hat und für welche Produkte man sich so interessiert. Dem technikbegeisterten Urbanisten ist das egal.

Etwas weniger Action, dafür aber einen praktischeren Nutzen verspricht die Barcoo-App. Mit ihr lassen sich Barcodes mit dem iPhone einscannen, in Sekundenschnelle bietet das Programm einen Überblick, zu welchen Preisen der jeweilige Artikel erhältlich ist. Bei Produkten aus dem Unterhaltungselektronik-Bereich gibt es zusätzlich Testberichte und Nutzermeinungen. Ganz so viele Daten wie Shopkick braucht Barcoo nicht – aber die Anwendung weiß, wo man sich gerade befindet und vor welchem konkreten Produkt man gerade steht.

Der konservative Shopper

Er besitzt zwar ein Smartphone, hat aber Bedenken, dass seine Daten missbraucht werden könnten. Auf der Suche nach Schnäppchen ist er aber natürlich trotzdem. Früher hat er dazu vor dem wöchentlichen Großeinkauf die Prospekte der Supermärkte und Discounter gewälzt – heute nutzt er dazu sein Smartphone. Für ihn kommen vor allem diejenigen Apps infrage, die den klassischen Supermarkt-Prospekt in digitaler Form anbieten.

Der KaufDa-Navigator bringt diese Sonderangebots-Flyer in recht übersichtlicher Form aufs Handy. Dabei kann der gewünschte Ort manuell eingegeben werden, alternativ kann man auch die automatische Standortbestimmung nutzen. Die Prospekte selbst lassen sich dann Seite für Seite durchblättern, die Ansicht kann ganz klassisch mit gespreizten Fingern vergrößert werden. Genauso funktionieren auch Mein Prospekt und Marktjagd. Man kann bequem per Fingerwisch durch die Prospekte blättern.

Ein bisschen innovativer ist die App Wunderkauf: Sie bildet nicht einfach nur die klassischen Werbeheftchen ab, sondern richtet sich dabei nach den Vorlieben der Nutzer, die dann nur Angebote angezeigt bekommen, die sie wirklich sehen möchten. Einfach per schnellem Wisch und Tipp die gewünschte Produktkategorie und das Lieblingsgeschäft auswählen, und die App informiert nur über die wirklich interessanten Angebote. Auf diese Weise lässt sich beim täglichen Einkauf kräftig sparen: Die bei Wunderkauf angezeigten Angebote sind dem Anbieter zufolge gegenüber dem Normalpreis um fast ein Drittel günstiger. Bei Joghurt und Käse liege das Sparpotenzial sogar bei rund 40 Prozent.

Der Chaot von nebenan

Der Chaot ist ein ziemlicher Durchschnittstyp: Natürlich achtet er beim Einkaufen auf den günstigsten Preis. Und er besitzt auch ein Smartphone, nutzt es aber vor allem, um zu telefonieren, SMS zu schreiben, Mails abzurufen und zu navigieren, ab und zu geht er damit auch ins Internet. Exzesse wie etwa das wilde Scannen von QR-Codes im Kaufhaus sind ihm jedoch zuwider. Nur in einzelnen Fällen, wenn er nach einem konkreten Produkt sucht und die Preise unterschiedlicher Anbieter vergleichen möchte, greift er beim Shoppen auf sein Smartphone zurück. Für ihn sind klassische Preisvergleichs-Apps am besten geeignet.

Dazu zählt etwa die Geizhals-App, deren Funktionsweise recht einfach ist: Entweder man gibt in das Suchfeld direkt die Produktbezeichnung ein, oder man steuert eine der Kategorien mit zahlreichen Untergruppen an. Das Gleiche bieten auch die Billiger.de-App sowie die Guenstiger.de-App. Hiermit lassen sich jeweils online Angebote für Artikel recherchieren, die man in einem Ladengeschäft gesehen hat. So kann man den besten Preis ermitteln. Ein bisschen ausgeklügelter ist „iGeiz“, die Anwendung des Webportals Geizkragen.de. Neben dem einfachen Preisvergleich werden zudem wichtige Produkte redaktionell besprochen.