Heiderose Semle will „Shopping Queen des Jahres 2017“ werden. Sie ist die älteste Teilnehmerin der Show. Wir haben mit ihr über die TV-Aufzeichnung gesprochen.

Möhringen - Ein bisschen verrückt und ausgefallen, lieber sportlich als elegant, gerne auch mal unkonventionell kombiniert – so beschreibt Heiderose Semle ihren Modestil. „Mein Ex-Mann dämpft mich, falls ich zu flott unterwegs bin“, sagt sie lachend. Ihr Faible für Mode hat die Möhringerin in der Vox-Sendung „Shopping Queen“ bereits im November unter Beweis gestellt. Damals gewann die 71-Jährige fulminant mit 50 von 50 Punkten – das haben vor ihr erst zwei andere Kandidatinnen geschafft. Der Designer und Juror der Show, Guido Maria Kretschmer, lud Heiderose Semle daraufhin erneut ein, um mit drei weiteren Kandidatinnen um den Titel „Shopping Queen des Jahres 2017“ anzutreten. Am Sonntag, 17. Dezember, ab 20.15 Uhr wird die Sendung ausgestrahlt, am Samstag zuvor wird die Show vom November wiederholt.

In Stuttgart hat die Möhringerin schon ein gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. „Ich wurde schon zwei Mal auf dem Flohmarkt und drei Mal im Breuninger angesprochen. Teilweise wollen die Leute ein Selfie mit mir machen“, erzählt Semle. „Immer geht der Daumen hoch.“ Sie selbst habe sich in der ersten Sendung gar nicht so gut gefallen. „Schon allein das Schwäbisch“, sagt sie und rollt mit den Augen. Doch die Dreharbeiten hätten ihr viel Spaß gemacht. Ihre Mitstreiterinnen aus der ersten Sendung sind ihr ans Herz gewachsen: Die Gruppe von fünf Frauen trifft sich alle vier Wochen. „Morgen gehen wir zusammen auf den Weihnachtsmarkt.“

Ein Blick hinter die Show-Kulissen

Mit ihrer Teilnahme an der Sendung, die sie regelmäßig schaut, wollte die 71-Jährige einmal hinter die Kulissen der Show blicken. „Und ich wollte den Guido unbedingt mal kennenlernen. Der war ganz reizend.“ Das Thema der ersten Show „Plissee-Stoff“ habe ihr eigentlich überhaupt nicht gelegen. Dafür müsse man kleine Größen tragen. Ihr Hochzeitskleid zum Beispiel habe einen Plissee-Rock gehabt. „Heute ist das für mich grenzwertig“, findet Semle. Doch dann habe sie ein hübsches Babydollkleid gefunden, das ihrer Figur schmeichelte. Ihr Ex-Mann Hans-Christoph Semle, mit dem sie unter einem Dach wohnt, hat ihr bei der Auswahl als Berater zur Seite gestanden. „Ich dachte, er kennt mich am besten und berät mich immer sehr gut“, sagt sie.

Das Plisseekleid hängt nun zuhause in ihrem Kleiderschrank, der ein ganzes Kleiderzimmer ist. Auf circa zehn Quadratmetern hat die 71-Jährige fein säuberlich sortiert ihre Blusen, Pullover und Kleider aufgehängt, Hosen und Tücher gestapelt, Schuhe und Handtaschen aufgereiht. Fast wie in einer eleganten Boutique sieht es in ihrem Kleiderzimmer aus – was auch kein Wunder ist, schließlich hat Heiderose Semle eine Stofflehre gemacht und einige Jahre in hochwertigen Stuttgarter Modegeschäften gearbeitet. „Ich habe viele Sachen, die sind 30, 40 Jahre alt. Das habe ich von meiner Mutti gelernt: Qualität zahlt sich aus.“ Um ab und zu Platz im Kleiderschrank zu schaffen, verkauft sie regelmäßig Klamotten an Freundinnen, die sie auch gerne in Modefragen berät, oder geht damit auf den Flohmarkt. Dort habe sie schon ein paar Stammkundinnen.

Einmal pro Woche zum Bummeln nach Möhringen

Shoppen geht Heiderose Semle am liebten in Möhringen im Schuhaus Wolf. „Ich mag gerne kleine Geschäfte, wo ich mich wohlfühle. Manchmal komme ich auch nur um zu quatschen und um mich zu informieren, was es Neues gibt. Ich gehe ungefähr einmal in der Woche hin“, erzählt sie.

Auch der knallbunte Kimono, den Guido Maria Kretschmer ihr in der Jahresendshow zugeteilt hat, hängt in ihrem Kleiderzimmer. Mirja du Mont stand ihr als Promi-Shopping-Expertin zur Seite. „Sie war sehr nett, aber stilmäßig haben wir nicht ganz übereingestimmt.“ Mit ihrem Look sei sie leider nicht ganz zufrieden gewesen. Ob die anderen Kandidatinnen das anders gesehen haben und sie die Show womöglich dennoch gewonnen hat oder nicht, darf sie natürlich nicht verraten. Fest steht für sie: „Es war eine wunderschöne Erfahrung.“