Menstruationstassen als Alternative zu Binden und Tampons erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Foto: AdobeStock/Victoria М

Eine Produktankündigung auf der Facebookseite des österreichischen Discounters Hofer sorgt bei vielen Nutzern für Unmut, Unverständnis und Unwohlsein. Der Stein des Anstoßes: Eine Menstruationstasse.

Stuttgart - Auch 2019 ist die weibliche Periode für viele Menschen – ob männlich oder weiblich – noch immer ein Tabuthema. Obwohl der weibliche Menstruationszyklus die Grundlage für die natürliche Familienplanung und rund die Hälfte der Weltbevölkerung davon betroffen ist, zeigt sich, dass der biologische Vorgang rund um die Gebärmutterschleimhaut von vielen als eklig, schamvoll oder im gesellschaftlichen Regelwerk stillschweigend missbilligt wird.

Aus unserem Plus-Angebot: Die Monatsblutung wird nachhaltiger

Das musste nun auch die österreichische Discounter-Kette Hofer (der österreichische Aldi) zu spüren bekommen: Seit Kurzem führt die Kette eine Menstruationstasse in ihrem Angebot, die mit dem Slogan „In der Regel geht es nur mich was an“ auf Facebook beworben wurde. Die Produktankündigung führte schon nach kurzer Zeit zu einem Shitstorm. Vor allem männliche User beklagten, dass die Tasse „eklig“ und „zum Kotzen“ sei. Auch Frauen stiegen bei der Kritik mit ein und äußerten ihren Unmut über das Hygieneprodukt.

Menstruationstassen gehören schon seit längerer Zeit zum Standard-Sortiment von Drogeriemärkten und erfreuen sich als ökologische Alternative großer Beliebtheit. Sie sind praktisch und nachhaltig, weil sie häufige wiederverwendbar sind. Die Tassen bestehen meist aus medizinischem Silikon und werden in die Scheide eingeführt. Je nach Größe fangen sie bis zu 30 Milliliter Blut auf.

Das Social-Media-Team des Discounters reagierte mit Geduld und Humor auf die vielen Hass-Kommentare und hat damit die Stimmung unter den Kommentatoren zwischenzeitlich sogar gedreht.