Monster-Yoga: Mark Ruffalo als Hulk und Tatiana Maslany als She-Hulk Foto: Disney+/Marvel Studios

Was taugt „She-Hulk: Die Anwältin“, die neue Serie aus dem Marvel-Universum, die an diesem Donnerstag bei Disney+ startet?

Ist Captain America noch Jungfrau? Wer ist der beste Freund jedes Supermonsters? Und sind Frauen die besseren Superhelden? Wir haben die Serie „She-Hulk: Die Anwältin“ getestet, die von diesem Donnerstag an bei Disney+ zu sehen ist.

Die Story in drei Sätzen Jennifer Walters ist eine ehrgeizige Anwältin und die Cousine des Wissenschaftlers Bruce Banner, der sich, wenn er wütend ist, in das grüne Monster The Hulk verwandelt. Bei einen Unfall bekommt sie etwas von seinem Blut ab – und verwandelt sich nun ebenfalls immer dann, wenn sie zornig wird, in ein riesiges grünhäutiges Ungetüm. Das passt Jennifer gar nicht, weil sie lieber als Juristin Karriere machen als Superheldin sein will.

Wer spielt mit? Wenn wir uns nicht verzählt haben, ist „She-Hulk“ bereits die 18. Serie, die im Marvel-Universum spielt. Tatiana Maslany („Orphan Black“) darf als She-Hulk deshalb auf viele alte Bekannte aus den Filmen und den Serien treffen. Neben Mark Ruffalo (Bruce Banner/Hulk) haben auch Charlie Cox aus der „Daredevil“-Serie oder Benedict Wong aus den „Dr. Strange“-Filmen Gastauftritte. Zudem mimt Tim Roth den Superschurken Abomination, und in einer Episode übernimmt die Rapperin Megan Thee Stallion eine zentrale Rolle.

Was unterscheidet „She-Hulk“ von den anderen Marvel-Serien? Die Serie ist ein mit Superheldenauftritten aufgemotztes Gerichtsdrama. Das war „Daredevil“ aber auch. Was „She-Hulk“ besonders macht, ist die clevere Auseinandersetzung mit stereotypen weiblichen Rollenzuschreibungen.

Der Monolog des Tages Als sich Bruce Banner als Mansplaining-Experte outet und Jennifer sagt, dass sie wie er als Hulk viele Jahre üben müsse, ihre Wut und ihre Angst in den Griff zu bekommen, antwortet sie: „Wut und Angst bestimmen das Leben jeder Frau. Ich bin großartig darin, meinen Zorn zu kontrollieren. Schließlich mache ich das andauernd. Etwa wenn ich auf der Straße belästigt werde, wenn mir inkompetente Männer Dinge erklären, mit denen ich mich viel besser auskenne als sie. Ich reiße mich jeden Tag zusammen. Ich bin eine Expertin darin, meine Gefühle zu unterdrücken, weil ich das als Frau viel öfter machen muss als du!“

Erzähl-Gimmick des Tages Wie ihr Superhelden-Kollege Deadpool durchbricht She-Hulk gerne die vierte Wand, wendet sich also der Kamera zu und spricht die Zuschauer direkt an, um die Story zu kommentieren. Ein Beispiel: „Ich ahne, dass Sie sich nicht auf dieses lustige Justizdrama konzentrieren können, wenn Sie nicht wissen, wie es dazu gekommen ist. Deshalb bringe ich Sie schnell auf den neuesten Stand.“

Das Accessoire des Tages Bruce verrät Jennifer, wer der beste Freund eines jeden Supermonsters ist: Elastan. Denn wer die falschen Klamotten anhat, steht, nachdem er sich vom Ungetüm wieder in einen Menschen verwandelt, nackt da.

Fantheorie des Tages Jennifer Walters ist sich sicher, dass Captain America noch Jungfrau ist. Er wurde als sehr junger Mann in den Krieg geschickt, dann war er jahrzehntelang eingefroren und seither eilt er von einer die Welt bedrohenden Katastrophe zur nächsten. Wann sollte er da jemals Zeit für Sex gehabt haben?

Verwechslungsgefahr Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man „She-Hulk“ für eine Fortsetzung der „Shrek“-Filme halten: Grüner wird’s nicht.

Slogan des Tages : „Teach me how to hulk!“ Bring mir bei, wie man hulkt! (Jennifer beim Nachhilfeunterricht bei Cousin Bruce)

Bingewatching-Faktor Die Serie beginnt vielversprechend, verliert aber im Verlauf der ersten vier Episoden, die es vorab zu sehen gab, etwas an Tempo und Biss.

Gesamnote 2–

She-Hulk: Die Anwältin. Die Serie ist von diesem Donnerstag an bei Disney+ verfügbar.