Die Smartphone App „ShareTheMeal“ unterstützt hungernde Kinder mit Spenden. Foto: StZ

Mit der Smartphone App „ShareTheMeal“ können hungernde Kinder mit nur 0,40 Euro am Tag unterstützt werden. Wir haben uns die App genauer angeschaut.

„ShareTheMeal“, übersetzt bedeutet dieser Ausdruck „Mahlzeiten teilen“. Mit einem Klick kann man durch diese App hungernde Kinder unterstützen und ihnen mit einer Spende von 40 Cent die  Essensversorgung für einen Tag finanzieren.

„ShareTheMeal“ ist eine Initiative des United Nation Food Programme, kurz WFP. Die humanitäre Organisation setzt sich für die Bekämpfung des Hungers in der Welt ein und finanziert sich durch freiwillige Spenden. Jedes Jahr werden, laut WFP, durchschnittlich 80 Millionen Menschen unterstützt.

Weltweit gibt es 20-mal so viele Smartphone-Nutzer wie hungernde Kinder, wenn also jeder Smartphone-Besitzer pro Tag einmal spenden würde, wäre der Kampf gegen den Hunger in der Welt praktisch gewonnen. Die Android-Version haben bereits über 100.000 Nutzer auf ihre Smartphones geladen, wie die Download-Quote des Google Play Store verrät. Für iOS betriebenen Smartphones sind leider keine Download-Zahlen verfügbar. In der App selbst wird die aktuelle Nutzerzahl mit 475.900 angegeben. Ein Livecounter zählt die bisher geteilten Mahlzeiten, 4.857.266 waren es am 9. März.

Wie funktioniert „ShareTheMeal“?

Beim Download der App aus dem Store muss der Nutzer nicht, wie bei vielen anderen Anwendungen üblich, den Zugriff auf verschiedene Bereiche seines Smartphones erlauben. Für „ShareTheMeal“ sind keine besonderen Berechtigungen erforderlich, heißt es beim Herunterladen der App. Es gibt die Möglichkeit, die Anwendung mit dem eigenen Facebook-Account zu verbinden und so die getätigten Spenden mit seinen Freunden zu teilen.

Bei der Zahlungsmethode kann zwischen der Angabe der eigenen Kreditkartennummer oder dem Hinzufügen des PayPal-Kontos gewählt werden. Der Spendenzeitraum ist ebenfalls individuell wählbar: Es kann für einen Tag, eine Woche, einen Monat, drei Monate oder für ein komplettes Jahr gespendet werden. Die Höhe der jeweiligen Spende wird dann je nach Zeitraum berechnet. Soll der Hunger für ein ganzes Jahr bekämpft werden, sind 146 Euro fällig.

Kommt die Spende auch an?

Per App kann mit verfolgt werden, wo die gesponserten Mahlzeiten verteilt wurden und welche Fortschritte die Initiative im Kampf gegen den Welthunger erzielt. In der App werden die verfolgten Ziele und die damit verbundenen Maßnahmen beschrieben, anhand eines Prozentbalkens kann der Nutzer den aktuellen Ziel-Fortschritt sehen.

Nutzerstimmen bewerten die Anwendung im Store größtenteils positiv. Hier heißt es beispielsweise: „Super Idee mit wenigen Klicks humanitäre Projekte unterstützen zu können. Und man muss sich keine Sorgen um Schutz eigener Daten machen. Die App greift auf keine privaten Informationen zu.“ Ein weiterer Nutzer lobt die Bedienbarkeit: „Einfach intuitiv handhabbar. Außerdem sind auch die verschiedenen Projekte gut ersichtlich und die Fortschritte des aktuellen Projekts. Sehr gelungen!“

Die Köpfe hinter „ShareTheMeal“

Die Idee von „ShareTheMeal“ kommt von Sebastian Stricker und Bernhard Kowatsch, die selbst für WFP tätig waren. Anfang 2014 begann die Entwicklung der App, damals noch ohne die Unterstützung von WFP. Stricker und Kowatsch sammelten anfangs 75.000 Euro von privaten Investoren. Im August 2014 wurde das Projekt dann von WFP übernommen. „Es war von Anfang an nicht klar, dass wir für WFP entwickeln“, so Stricker in einem Interview mit dem Onlinemagazin Gründerszene.de. Gleichzeitig sei es aber eine der Optionen gewesen. „Wir hatten mit „ShareTheMeal“ nie das Ziel, reich zu werden“, so Stricker. „Aber wir wollten groß werden. Und das können wir mit dem WFP hoffentlich besser erreichen.“

Groß wird die App in Zukunft hoffentlich werden und die Zahl der Nutzer gleich mit, denn wenn der Kampf gegen den Welthunger mit nur wenigen Klicks von jedem Einzelnen zu besiegen ist, sollte man das Smartphone doch häufiger zur Hand nehmen.