Am Ende hingen bei den SG-Spielern erneut die Köpfe. Foto: avanti

Fußball-Regionalligist SG Sonnenhof Großaspach verliert nach einer frühen 2:0-Führung gegen Hessen Kassel mit 2:3 (2:2) und steht nun wieder auf einem Abstiegsplatz.

Großaspach - Am Samstag um 14.10 Uhr schien es noch ganz so, als könnte dies ein richtig guter Tag für Fußball-Regionalligist SG Sonnenhof Großaspach werden. Bei schönstem Frühlingswetter legte der Dorfklub gegen den KSV Hessen Kassel einen Traumstart hin. Bereits in der sechsten Minute lief ein Angriff über Can Karatas auf der linken Seite. Der brachte den Ball zu Marvin Cuni in den Strafraum, der wiederum legte quer auf Sebastian Schiek, und es stand 1:0. Nicht einmal zehn Minuten waren gespielt, als es nach einer Ecke von Jonas Brändle zu einem recht wilden Gestochere vor dem Kasseler Tor kam. Marvin Cuni behielt den Überblick und drückte den Ball zum 2:0 über die Linie.

„Ich weiß nicht, warum das der Mannschaft keine Kraft und keine Sicherheit gegeben hat“, sagte Trainer Walter Thomae später kopfschüttelnd. Immerhin hatte die SG nach dem desaströsen Auftritt eine Woche zuvor unter der Woche bei Schlusslicht Stadtallendorf gewonnen und war auf einen Nichtabstiegsplatz geklettert. Doch statt nun den Gegner souverän zu beherrschen, schlichen sich wieder Nervosität und Fehler ein. So wurde in der 20. Minute ein Kasseler Angriff über die linke Seite nicht konsequent verteidigt. Die folgende Flanke traf KSV-Stürmer Lukas Iksal nicht einmal richtig, doch seine Volleyabnahme prallte vom Boden über SG-Keeper Mario Schragl hinweg zum 2:1 ins Tor. „Ein Treffer wie aus dem Nichts“, befand Walter Thomae völlig korrekt.

Bezeichnend war, dass die SG nur drei Minuten später eine viel größere Chance eben nicht nutzte: Nach einem mustergültigen Konter über Can Karatas, Jan Ferdinand und Sebastian Schiek zog Letzterer den Ball scharf zum langen Pfosten. Doch Andrew Owusu fehlte entweder ein halber Schritt oder eine Schuhgröße. Und kurz vor dem Halbzeitpfiff kassierte man auch noch den Ausgleich. Innenverteidiger Kai Gehring war bis an die Mittellinie aufgerückt, die Aspacher bekamen aber keinen Zugriff auf den Ball. Und so brachte ein langer Pass in die Spitze erneut Lukas Iksal in Stellung, der eiskalt blieb.

Spätestens zehn Minuten nach Wiederbeginn zeichnete sich dann ab, dass die Aspacher auch in diesem Heimspiel leer ausgehen würden. Zweimal kurz hintereinander verursachte die SG Freistöße für die Gäste. Der zweite kam von der rechten Seite in den Strafraum, wurde zunächst aber geklärt. Doch kam der Ball direkt zu Kassels Ingmar Merle, der ihn mit einem echten Sonntagsschuss aus rund 20 Metern volley ins Tor hämmerte. Während die Hessen also aus kaum mehr als drei Chancen drei Tore gemacht hatten, mühten sich die Aspacher bis zum Schlusspfiff vergebens um den Ausgleich, scheiterten dabei am gegnerischen Keeper wie Marvin Cuni oder schossen über das Tor wie Jonas Meiser direkt danach (66.) und noch einmal zehn Minuten später. Oder aber sie trafen die Latte wie Andreas Ivan (78.) beziehungsweise das Außennetz wie noch einmal Marvin Cuni (81.). Gänzlich zum Albtraum wurde der Samstag durch die Ergebnisse der Konkurrenz, die fast alle gegen die SG liefen, welche nun wieder auf einem Abstiegsplatz steht.

SG Sonnenhof Großaspach:
Schragl – Brändle, Gehring, Gipson, Schiek – Özdemir (46. Meiser), Jüllich (78. Sadler), Owusu (62. Santoro) – Karatas (62. Ivan), Cuni, Ferdinand.