Jan Ferdinand (links) und die SG haben offensiv nichts zustande bekommen. Foto: avanti

Fußball-Regionaligist SG Sonnenhof Großaspach verliert das Nachholspiel gegen TuS RW Koblenz nach einer indiskutablen Leistung mit 0:2 (0:1).

Großaspach - Nachdem die Partie bereits dreimal witterungsbedingt abgesagt worden war, kam Fußball-Regionalligist SG Sonnenhof Großaspach am Mittwochabend bei lauem Vor-Frühlingswetter endlich zu seinem Heimspiel gegen den Tabellennachbarn TuS RW Koblenz. Warm ums Herz wurde es dem SG-Anhang beim 0:2 (0:1) allerdings nicht. Schon vor Spielbeginn gab es die erste Hiobsbotschaft: Keeper David Nreca-Bisinger bekam beim Aufwärmen einen Ball auf den Kehlkopf und musste draußen bleiben.

Somit kam Mario Schragl zu seinem ersten Startelf-Einsatz für die Aspacher. Und nach nicht einmal acht Minuten musste er schon hinter sich greifen. Nach einer Flanke in den SG-Strafraum blieben die Koblenzer nahezu ungestört, Valdrin Mustafa versenkte den Ball aus etwa 14 Metern unhaltbar zum 0:1. „Da haben wir uns wirklich dämlich angestellt“, urteilte SG-Coach Hans-Jürgen Boysen. Das Ganze übrigens unter den Augen von gleich drei Aspacher Ex-Trainern: Die früheren Coaches Rüdiger Rehm und Uwe Rapolder schauten von der Tribüne aus zu, Heiner Backhaus, um die Jahreswende 2019/20 für wenige Wochen zusammen mit Mike Sadlo im Fautenhau tätig, ist mittlerweile in Koblenzer Diensten.

Backhaus war auch in der Folge sicherlich derjenige dieser drei, der am ehesten zufrieden mit einem insgesamt schwachen Spiel war. Denn die SG erholte sich nur schleppend vom Rückstand, hatte in der Folge zwar mehr Ballbesitz, brachte aber lange keinen einzigen Ball aufs gegnerische Tor. Dafür durfte sich Mario Schragl beweisen, als er nach einer halben Stunden einen Koblenzer Volleyschuss parierte. Damit blieb es bis zum Pausenpfiff beim 0:1 – die SG hatte in den ersten 45 Minuten keinen einzigen Ball aufs Koblenzer Tor gebracht.

Eine erste Annäherung gelang Can Karatas, dessen 18-Meter-Schuss etwa einen halben Meter am Pfosten vorbeiging. Doch auch die Gäste sorgten nur in sehr überschaubarem Maße für Torgefahr, die Partie blieb weiterhin äußerst zähe Kost. Sowohl ein Koblenzer Distanzschuss (58.) als auch Nico Jüllich in aussichtsreicher Position aus 16 Metern (69.) verfehlten das jeweilige Gehäuse. Auch die Aspacher Schlussoffensive blieb aus, im Gegenteil: Die Koblenzer erzielten in der 88. Minute gar noch das entscheidende zweite Tor, während die Angriffsbilanz der Platzherren nach 90 Minuten die gleiche war wie nach 45: Kein einziger Schuss kam aufs Koblenzer Tor. Das schaffte erst Dominik Widemann in der 95. Minute. Allerdings war auch dieser Versuch harmlos. Und zu allem Überfluss sah Marvin Cuni, mit 15 Treffern bislang bester SG-Torschütze der Saison, noch gelb-rot und ist im nächsten Spiel gesperrt.

Dieses bestreiten die Aspacher am Samstag um 14 Uhr beim Tabellenzehnten TSG Balingen. In der Tabelle musste man die Koblenzer mit dieser Heimpleite an sich vorbeiziehen lassen und steht nun auf Rang 16 – nur einen Platz und einen Punkt vor den Abstiegsrängen. „Das Spiel und das Ergebnis waren eine Katastrophe. Der Gegner hat uns vorgemacht, wie man in so einer Lage agiert. Koblenz hat ja auch nicht viel mehr Offensivaktionen gehabt als wir. Aber sie waren viel aggressiver und mental sowie kämpferisch immer überlegen. Dabei haben wir uns ja viermal auf dieses Spiel vorbereitet und immer wieder darauf hingewiesen“, monierte Boysen. Seine Elf muss nun schnellstens die richtige Einstellung zum Abstiegskampf finden.

SG Sonnenhof Großaspach:
Schragl – Brändle (55. Sirigu), Leist, Gehring, Gipson – Jüllich, Diakite, Cuni, Gerezgiher (69. Widemann), Karatas (73. Meiser) – Ferdinand.