Die Erinnerungen an das Geschehene begleiten ihn täglich. Dennoch versucht Missbrauchsopfer Richard Ebinger, ein einigermaßen normales Leben zu führen. Foto: Horst Rudel

Die ersten Urteile im Fall des missbrauchten Jungen aus Staufen sind gesprochen. Kann er je ein normales Leben führen? Wie Missbrauchsopfer mit ihrem Schicksal umgehen.

Kirchheim/Teck - „Schreien half ihm nicht, das hatte er begriffen. Seine Mutter kam nicht. Sie hatte zu viel Angst vor diesem Mann, der einmal sein Vater gewesen war. Von ihr war keine Hilfe zu erwarten. Er musste sich ablenken von der Angst. Sein größter Wunsch war ein Freund, der auf ihn aufpasste und ihn beschützte. Ein Drache mit roten Federn. Er nannte ihn Ari.“ Die Gefühle, die Autorin Jessica Koch so zu Papier brachte, sind die eines kleinen Jungens. Er fühlte so, weil er die Höllenqualen des sexuellen Missbrauchs durchlebte. „Danny spürte, wie die Matratze sich senkte, als sich sein Vater neben ihn setzte.“