Auf dem Weg vorbei am Polizeipräsidium fiel der Tatverdächtige auf. Foto: Michael Steinert

Ein Mann hatte in letzter Zeit immer wieder Frauen in den Stuttgarter Weinbergen angegrapscht – und ist danach entkommen. Mindestens zwei Fälle dieser Art haben sich im Bereich des Pragsattels zugetragen – jetzt gibt es einen Tatverdächtigen.

Stuttgart - Der Grapscher, der im Weinberg zwischen Polizeipräsidium und Robert-Bosch-Krankenhaus mehrfach zuschlug, ist offenbar ermittelt. Der Tatverdächtige kam sozusagen frei Haus: Als der Mann in der Hahnemannstraße vor dem Polizeipräsidium unterwegs war, erkannten ihn Kripobeamte wieder. Der 43-Jährige wurde vorübergehend festgenommen. „Die Beamten sind sich ziemlich sicher, dass es sich um den Gesuchten handelt“, sagt Polizeisprecher Johannes Freiherr von Gillhaußen.

Wie oft hat der Täter im Bereich des Pragsattels in Bad Cannstatt zugeschlagen? Wie viele Frauen haben sich bisher nicht gemeldet? Den ersten polizeibekannten Fall gab es am 12. September gegen 22.45 Uhr im Paul-Hahn-Weg. Eine 29-Jährige war auf dem Weg zwischen Polizeipräsidium und Schwesternwohnheim des Krankenhauses unterwegs, als sie von einem Mann angegangen wurde, der sie zuvor offenbar verfolgt hatte. Der Täter griff ihr plötzlich unter den Rock. Die Passantin stieß einen Schrei aus und alarmierte per Handy die Polizei. Der Unbekannte entkam trotz Fahndung.

Besonders auffällig: sein schleppender Gang

Wie ein Phantom verschwand der Täter auch am 20. September, als er gegen 22 Uhr eine 36-jährige Passantin auf einem Weinbergweg an der Auerbachstraße ins Visier nahm. Er griff der Betroffenen mehrfach an den Po, die sich lautstark wehrte. Der Mann hatte ein auffälliges Äußeres, eine kräftige Figur bei 1,85 Meter Körpergröße, eine dunkle knielange Hose und vor allem einen schleppenden Gang. Er verschwand in unbekannte Richtung.

Am Freitag gegen 19.45 Uhr war er wieder in der Gegend unterwegs. Kripobeamte erkannten den Beschuldigten anhand der Täterbeschreibung, als er das Polizeipräsidium an der Hahnemannstraße passierte. Der 43-Jährige wurde festgenommen. Zu den Vorwürfen machte er keine Angaben. „Offenbar ist das sein Weg zwischen Wohnort und Arbeitsplatz“, sagt Polizeisprecher von Gillhaußen. Nach der Anzeigenaufnahme wurde der 43-Jährige wieder auf freien Fuß gesetzt. Mögliche weitere Opfer können sich unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 57 78 melden.