Harvey Weinstein (links) mit den Schauspielerinnen Gwyneth Paltrow (Mitte, „Shakespeare in Love“, „Iron Man“) und Liv Tyler („Der Herr der Ringe“) am 28. April 2008 nach der Premiere des Films „Iron Man“. Foto: AFP

Schauspielerin Rose McGowan greift Produzent Harvey Weinstein offen auf Twitter an und wirft ihm Vergewaltigung vor. Ein zweiter Studioleiter muss vorerst seinen Hut nehmen: Amazon Studios beurlaubt Roy Price.

Los Angeles - Der Skandal um sexuelle Belästigungen in Hollywood zieht immer weitere Kreise: US-Schauspielerin Rose McGowan hat Hollywood-Produzent Harvey Weinstein Vergewaltigung und Amazon-Chef Jeff Bezos Mitwissenschaft vorgeworfen.

„Ich habe dem Leiter Ihres Studios gesagt, dass HW mich vergewaltigt hat. Immer und immer wieder habe ich es gesagt. Er sagte, dass sei nicht bewiesen. Ich sagte, ich sei der Beweis“, schrieb McGowan am Donnerstag an Bezos gerichtet auf Twitter.

Der Konzern stellte anschließend den Leiter der Amazon Studios frei – zwar nicht wegen der Vorwürfe McGowans, aber wegen Anschuldigungen einer Filmproduzentin.

Ist Weinstein ein Vergewaltiger?

Die Filmstudios sollten aufhören, Vergewaltiger, mutmaßliche Pädophile und sexuelle Belästiger zu unterstützen, schrieb McGowan an den Amazon-Chef. Sie war unter den ersten Schauspielerinnen, die über die Belästigungen durch Weinstein sprachen. Sie hatte mehrfach angedeutet, der 65-Jährige habe sie vergewaltigt, auf Twitter sprach sie diese Anschuldigung nun offen aus.

Die Polizei in den USA und Großbritannien ermittelt gegen Weinstein wegen des Verdachts auf sexuelle Belästigung und Vergewaltigung. Mehrere Prominente warfen dem Produzenten vor, sie vergewaltigt zu haben.

Heidi Klum: „Wir sollten nicht so naiv sein“

Für Model und Moderatorin Heidi Klum (44) weist der Sexskandal um Hollywood-Mogul Weinstein auf ein weit größeres Problem hin. „Ich wünschte, die grausamen Geschichten, die ich über Harvey Weinstein lese, seien eine seltene Erscheinung in unserer Gesellschaft. Aber das stimmt einfach nicht. Wir sollten nicht so naiv sein zu denken, dass solch ein Verhalten nur in Hollywood passiert“, sagte Klum dem „People“-Magazin.