Nach Meinung des „People“-Magazins der heißeste Typ der Welt: Michael B. Jordan. Foto: AP/Jordan Strauss

Michael B. Jordan ist zum neuen „Sexiest Man Alive“ gekürt worden. Doch warum fiel die Wahl gerade auf einen Schauspieler, der weder künstlerisch noch modisch zu den Ausnahmeerscheinungen gehört?

Stuttgart - Auf den ersten Blick erscheint die alljährlich mit einem neuen Namen ergänzte Liste des „Sexiest Man alive“ ungefähr so bedeutsam wie die Erfindung des Zehenschuhs mit Gumminoppen. Trotzdem schaut man regelmäßig wie ein Unfallgaffer hin, wenn auf dem Titel der letzten Ausgabe im Jahr die Redaktion der Zeitschrift „People“ den „Mann mit dem größten Sex-Appeal“ schaulaufen lässt. Gekürt wird der angeblich bestaussehende männliche Prominente. In diesem Jahr krönte das Boulevardblatt den US- Schauspieler Michael B. Jordan.

Griff zum Mikro

Eine wider Erwarten interessante Wahl. Der 33-Jährige ist weder äußerlich noch schauspielerisch besonders aufgefallen und erscheint im Vergleich zu früheren Gewinnern wie Richard Gere, Brad Pitt, George Clooney oder Idris Elba eher brav. Jordans Wahl spiegelt den Zeitgeist wider, und da fällt Können oder Attraktivität kaum mehr ins Gewicht. Auserkoren wurde Jordan, weil er – so die Vermutung – während einer „Black Lives Matter“-Demo in Los Angeles das Mikro ergriff und an die Filmbranche appellierte, „mehr in schwarze Mitarbeiter zu investieren“. Die Filmstudios in Hollywood müssten für mehr Diversität und Sichtbarkeit sorgen. Seitdem gilt Jordan als mutiger Aktivist. Und das zählt mehr als Gardemaß und hundert Preise.