Nichts zu tun – die 29-jährige Mila hatte schon länger den Plan auszusteigen aus der Prostitution, aber die Corona-Krise hat ihren Entschluss endgültig gemacht. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Prostituierte in der Coronakrise: Weil sie nicht angemeldet oder die Hürden für Hilfen zu hoch sind, können sich viele Frauen kaum noch das Nötigste leisten. Das befeuert die Diskussion um ein generelles Sexkaufverbot in Deutschland.

Stuttgart - Mila hat viel Zeit. Oft geht sie spazieren. Läuft irgendwohin, quer durch die Stadt, Hauptsache raus aus dem Rotlichtviertel, wo Männer sie bedrängen, mit ihnen zu kommen. Denn Mila will nicht arbeiten. Sie will sich an das Prostitutionsverbot halten, das derzeit gilt. Überhaupt will sie ihren Körper nicht mehr an Männer verkaufen, die oft aggressiv seien, wie sie sagt: „Fertig, nix mehr! Ich will ein normales Leben“, sagt die 29-jährige Bulgarin und zieht mit der Handkante einen Schlussstrich in die Luft. Mila möchte aussteigen aus der Prostitution. Sie plant das schon länger, aber die Corona-Krise hat es endgültig gemacht.