Alle Farben und Größen: Norbert Markus hat für jede Schraube den passenden Dübel. Foto: z/privat

Serie „Mein Hobby – dein Hobby“: Norbert Markus aus Stuttgart-Fasanenhof sammelt seit rund 40 Jahren Plastikdübel. Mehr als 400 Stück hat er schon.

Fasanenhof - Der Beginn von Norbert Markus’ Sammelleidenschaft geht schon auf die Zeit seiner Ausbildung zurück. Als er 1966 eine Lehre zum Zentralheizungsmonteur begann, war er schnell fasziniert von der Vielzahl an verschiedenen und auch verschiedenfarbigen Plastikdübeln. „Viele der Dübel gibt es heute so nicht mehr“, sagt Markus, der sich bei unglaublich vielen der mehr als 400 Stück noch genau daran erinnert, wie und wo er sie bekommen hat. Auch die ersten Exemplare, zwei kleine rosafarbene Plastikdübel, findet er noch problemlos – selbst wenn die Sammlung die meiste Zeit ungeordnet in einer Kiste im Keller schlummert.

„Einige Verwandte wussten nicht mal, dass ich Dübel sammele“, sagt Markus und lacht. Allerdings diejenigen, die es wussten, haben ihm schon ungewöhnliche Stücke geschenkt. „Mein Bruder hat mir einen Dübel geschenkt, den man für die Befestigung von Eisenbahnschwellen braucht“, sagt der 66-Jährige über das wohl ungewöhnlichste Stück der Sammlung – einen mehr als zehn Zentimeter hohen, gelben Dübel.

Der Monteur suchte auch im Ausland nach Dübeln

Beruflich viel auf Montage unterwegs, suchte der Fasanenhofer auch im Ausland nach Dübeln. Sogar in Peru wurde er fündig. „Es war ein richtiger Kruschtladen“, sagt Markus rückblickend. Kein Vergleich mit europäischen Baumärkten, wo Dübel in kleinen Plastikschubladen nach Größe und Verwendungszweck geordnet seien. Dank eines Freundes, der ein paar Brocken Spanisch beherrscht, und mit Hilfe von Händen und Füßen, verließ Norbert Markus den kleinen Laden mit einem original peruanischen Dübel.

Zwischenzeitlich, so der 66-Jährige, seien seine Quellen allerdings weitestgehend versiegt. Seit er im Ruhestand ist, besuche er nicht mehr regelmäßig Baustellen, auf denen er neue Stücke für die Sammlung finden könnte. Bei Baumarktbesuchen halte er aber immer noch Ausschau, nach ungewöhnlichen Dübeln. „Die meisten kommen heute aus China“, sagt Markus. Das sei an sich nicht weiter schlimm – böte nur eine viel größere Menge. Der Großteil seiner Sammlung hingegen stamme von den Firmen Fischer und Hilti. Letztere meist in unverkennbarem Rot. Neulich, so Markus, habe er in einem Zeitungsartikel gelesen, dass die Firma Fischer nun einen ganz neuen, innovativen Biodübel erfunden habe. Dieser weitestgehend aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigte Dübel sei bislang zwar nur ein Prototyp, aber hoffentlich bald serienreif. „Vielleicht schreibe ich der Firma und frage, ob ich einen bekommen kann“, sagt Markus und lacht. Schließlich fehlt ihm ein Biodübel noch in der Sammlung.

Einige Dübel kommen auch in die Wand

Im Großen und Ganzen sei eine Sammlung von Dübeln aber vor allem eines: besonders praktisch. Für den Fall, dass in der Werkzeugkiste mal die Dübel ausgehen, könne man ja auf ein weniger exotisches Exemplar aus der Sammlung zurückgreifen und es seiner eigentlichen Bestimmung zukommen lassen: „So sind schon einige Dübel in der Wand gelandet“, sagt Norbert Markus und lacht.