Die Figur stammt von Daniela Einsdorf. Sie war Erich Glauers Schülerin. Foto: A. Kratz

Wir stellen in einer Serie Brunnen auf den Fildern vor. Heute: der Tierschutzbrunnen am Krehlplätzle.

Vaihingen - Viele Jahre lang ist es ein Schandfleck gewesen, da sind sich die Vaihinger einig. Der Platz an der Ecke Krehl- und Hauptstraße war unansehnlich, der Brunnen außer Betrieb und die Figur aus Muschelkalk in der Mitte des Wasserspenders stark verwittert. Im März 2009 gab die Stiftung Stuttgarter Brünnele den Anstoß für eine Sanierung und stellte 40 000 Euro zur Verfügung. Die Stadt legte noch einmal die selbe Summe obendrauf.

Ein Jahr später – im April 2010 – luden die Stadt und die Stiftung zu einem Fest anlässlich der abgeschlossenen Brunnensanierung ein. Der Platz, den die Stadt für 65 000 Euro neu gestaltet hat, heißt seitdem Krehlplätzle. Ebenso wie die benachbarte Krehlstraße erinnert es damit an Otto Krehl, der von 1872 bis 1894 Schultheiß in Vaihingen war.

Ursprünglich stand in der Mitte die Skulptur eines Jungen

Den Brunnen gibt es seit 1937. Ursprünglich stand auf einer Stele in der Mitte die Skulptur eines Jungen. Der Bronzeguss wurde jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1951 schuf der Stuttgarter Bildhauer Erich Glauer eine neue Skulptur: ein sitzendes Mädchen, das ein Katze umarmt. Die Gründerin der Tierschutzschule Degerloch, Mathilde Rempis-Nast, stiftete das Kunstwerk. Mit dem Spruch „Allen, die zum Brunnen kommen, sei’s gesagt zu Nutz und Frommen: Ihr sollt gut sein zu den Tieren, lasst sie eure Liebe spüren“ übergab die Tierschutzjugend den Brunnen damals seiner Bestimmung.

Die heutige Figur stammt von Daniela Einsdorf. Sie ist eine Schülerin Glauers und setzte sich mit der von ihrem Meister geschaffenen ursprünglichen Skulptur auseinander. Ihr Werk ist angelehnt an den alten Entwurf, aber erweitert um mehrere Tierreliefs. Die Paare Hase und Igel, Fuchs und Eichhörnchen, Frosch und Eidechse, Eule und Specht zieren seitdem den Brunnenrand. Die Figur in der Mitte ist jetzt aus Bronze, einem Material, das fast für die Ewigkeit gemacht ist.

Ein echter Trinkwasserbrunnen

Auch der Trog und der Schacht unter dem Wasserspender, die sogenannte Brunnenstube, sind neu. Bei der Sanierung vor sechs Jahren ließ die Stadt den gesamten Brunnen abtragen. Die erhaltenswerten Natursteine wurden beiseite gelegt und später wieder eingebaut. Die neuen Leitungen stellen sicher, dass sauberes Trinkwasser fließt.

In dieser Serie sind bisher erschienen:

Der Steinbrunnen in Möhringen

Der Rathausbrunnen in Vaihingen

Der Mutter-Kind-Brunnen in Kaltental