Jörg Schmitz hat in die Sanierung der Gebäude mehr als zwei Millionen Euro investiert. Foto: Rüdiger Bäßler

Ein Experte beginnt die Sanierung eines Mittelalterhauses – und verkalkuliert sich doch beinahe. Das Ergebnis ist die reine Freude.

Ulm - Wäre es mit dem Haus Büchsengasse 12, ein paar Steinwürfe vom Ulmer Münster entfernt, nur gewesen, wie Ernst Jünger einst über sein eigenes Försterhaus in Wilflingen im Kreis Biberach schrieb: „Der musische Mensch wohnt gern in Häusern, die schon viele kommen und gehen sahen und im Lauf der Zeiten anbrüchig geworden sind. Moos auf dem Dach, alte Hölzer, vernutzte Treppen, halbdunkle Flure, kein Telefon“, schwärmte der Dichter. Mit solcher anregenden Patina wäre das Ulmer Haus, das eigentlich aus zwei Gebäuden besteht, von denen eines im Jahr 1408, das andere 1614 entstand, nicht bald 60 Jahre leer gestanden. Kaputter Kasten, die Bezeichnung war wohl am treffendsten, als Jörg Schmitz auf den Plan trat.