Die Polizei warnt vor Anrufen von vermeintlichen Polizeibeamten. Foto: dpa/Martin Gerten

Mit einer perfiden Lüge ergaunerten Betrüger das Hab und Gut zweier älterer Männer aus Rudersberg. Die Polizei ermittelt – und erklärt, wie man Betrugsversuche erkennen und sich schützen kann.

Der Rems-Murr-Kreis wird erneut von einer Welle von Telefonbetrug durch falsche Polizeibeamte erfasst. Am Donnerstag ereigneten sich gleich zwei Fälle in Rudersberg, bei denen Senioren Opfer perfider Maschen wurden.

 

Angeblicher Einbruch in der Nachbarschaft

Wie das Polizeipräsidium Aalen mitteilt, erhielt ein Senior in Rudersberg-Krehwinkel einen Anruf eines angeblichen Polizisten. Dieser täuschte vor, dass bei einem Einbruch in der Nachbarschaft eine Liste mit dem Namen des Mannes entdeckt worden sei. Zur „Sicherung“ seiner Vermögenswerte sollte der Mann Wertgegenstände und Bargeld bereithalten. Kurz darauf erschien ein vermeintlicher Beamter und holte das Hab und Gut des Seniors – insgesamt im niedrigen vierstelligen Eurobereich – ab.

Der Abholer wird wie folgt beschrieben: etwa 30 Jahre alt, 1,80 Meter groß, braune Haare, bekleidet mit einer hellen Jacke und einer Jeanshose. Die Kriminalpolizei Waiblingen hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 07361/580-0 zu melden.

Schock mit tödlichem Verkehrsunfall

Am selben Tag fiel ein weiterer Senior aus Rudersberg einem Telefonbetrug zum Opfer. Am Nachmittag meldete sich ein angeblicher Polizeibeamter telefonisch und behauptete, ein Familienmitglied des Mannes habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um eine drohende Haft abzuwenden, sei eine Kaution erforderlich. Unter Druck gesetzt, übergab das Opfer einer unbekannten Frau Wertgegenstände, was zu einem Vermögensschaden im mittleren fünfstelligen Bereich führte.

Nur einen Tag zuvor hatte die Polizei bereits vor einer ähnlichen Betrugsmasche gewarnt. Demnach werden vor allem ältere Menschen mit der Behauptung konfrontiert, dass ein Einbruch stattgefunden habe und die Polizei ihre Wertsachen abholen müsse, um diese „sicherzustellen“.

Tipps der Polizei

Die Polizei betont, dass sie niemals telefonisch nach Wertgegenständen, Bargeld oder Sicherheitsvorkehrungen fragt. Auch werde kein echter Polizist Wertsachen zur Aufbewahrung abholen.

Folgendes sollte beachtet werden:

  • Legen Sie sofort auf, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig erscheint.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Schmuck an Fremde.
  • Ziehen Sie Vertrauenspersonen hinzu oder verständigen Sie die Polizei über den Notruf 110.
  • Informieren Sie ältere Angehörige über die Betrugsmasche.

Zusätzliche Informationen bietet die Polizei unter: www.polizei-beratung.de