Die Tresore lagen in der Murr. Foto: privat

Paddler haben am Wochenende zwei große Tresore in der Murr bei Marbach (Kreis Ludwigsburg) gefunden. Ein Medikamentenfläschchen in der Nähe der Fundstelle führt die Polizei auf eine Spur. Tresorfunde sind nicht ungewöhnlich.

Bei einem Ausflug mit dem Stand-up-Paddelboard (SUP) auf der Murr staunten die Brüder Kevin und Justin Lämmle nicht schlecht. In der Nähe des Klärwerks Häldenmühle bei Marbach haben die jungen Männer am vergangenen Samstag nahe des Ufers zwei Tresore im Wasser entdeckt.

„Wir sind dort öfter mit unseren SUPs unterwegs“, erzählt Kevin Lämmle. Die Stelle sei gut zum Abkühlen geeignet. „Mehr wollten wir da gar nicht. Dann haben wir aber etwas im Wasser liegen sehen, das sich als Tresore entpuppt hat.“ Gemeinsam hätten sie einen davon aus dem Wasser gehievt. „Wir haben schnell gesehen, dass der Tresor aufgebrochen war“, sagt der 26-Jährige. „Deshalb haben wir dann die Polizei verständigt.“

Hinweise bei den Tresoren aus der Murr deuten auf Tierarztpraxis

Gemeinsam mit den Beamten sei schließlich auch der zweite Tresor aus dem Wasser geborgen worden. Woher die beiden Exemplare stammten, und wie sie in der Murr gelandet sind, war zunächst unklar. „Neben einem der kleinen Schränke lag eine Flasche mit Fentanyl für Hunde. Deshalb könnte es eventuell aus einer Tierarztpraxis stammen“, so Lämmle.

Auch die Polizei geht diesem Hinweis nach. „Es kann sich aber natürlich auch um eine Privatperson handeln, die das Medikament für ihr Tier verschrieben bekommen hat“, so eine Sprecherin der Polizei Ludwigsburg. Aktuell gebe es jedenfalls keine Hinweise auf Einbrüche, bei denen Tresore gestohlen worden sein könnten. „Die Ermittlungen laufen auch mit Bildern der Tresore um zu schauen, ob es vielleicht doch eine Anzeige gibt, zu der sie passen könnten.“

Vermutlich noch nicht lange in der Murr gewesen

Wie lange die Fundstücke schon in der Murr lagen, könne man nicht genau sagen. Aufgrund des guten Zustandes, die Tresore sind weder mit Schlamm verdreckt oder von Pflanzen bewachsen, gehe die Polizei aber davon aus, dass es keine lange Zeit gewesen sein kann. „Solche Zufallsfunde stehen zwar nicht auf der Tagesordnung, kommen aber immer wieder mal vor“, so die Polizeisprecherin. Bei gravierten Gegenständen oder Einzelstücken sei es einfacher den Besitzer zu finden. „Bei solchen Tresoren, die es tausendfach gibt, ist das deutlich schwieriger.“ Die Fundstücke bleiben bis zum Ende der Ermittlungen auf dem Polizeirevier. Und die beiden jungen Männer werden diesen abenteuerlichen Ausflug sicherlich noch lange in Erinnerung behalten.

Tresor mit Beute gefunden

Dass ein Tresor in Gewässern gefunden wird ist nicht ganz ungewöhnlich. Ende Juni hatte ein Schwimmer in der Trubach im fränkischen Forchheim einen Tresor gefunden. Der Safe gehört zu einem Kriminalfall, der sich 2017 ereignet hat. Anhand der Seriennummer des Tresors konnten die Polizeibeamten herausfinden, dass dieser damals gestohlen worden war. Nachdem die Diebe ihn geöffnet hatten, haben sie ihn wohl in dem Fluss entsorgt.

Im Oktober 2022 wurde ein Tresor im Fluss Glenne in Westfalen gefunden – allerdings mit kostbarem Schmuck, darunter Ringe, Ketten und sogar einem Schmuckstück mit dem Konterfei von John F. Kennedy.